SIX DEGREES RECORDS PRESENT

Bombay Dub Orchestra

3 Cities

EXIL 92140-2 / LC 08972/ VÖ: 23.1.2009 / DISTRIBUTION: INDIGO

1. Egypt By Air 5’20”
2. Journey 5’37“
3. Strange Constellations 5’36”
4. Junoon 5’28“
5. Spiral 7’44“
6. Map Of Dusk 4’52“
7. Fallen 5’49”
8. Greenish Blue 6’40“
9. Monsoon Malabar 6’12”
10. Feasting With Panthers 9’02”
11. Amina 7’23”
all songs written by Garry Hughes & Andrew T. Mackay

Ein musikalisches Dreieck zu ziehen zwischen dreien der quirligsten Städte des Planeten, und dann doch einen äußerst relaxten Sound daraus zu fertigen, mag paradox klingen. Für die beiden britischen Pult-Chiller GARRY HUGHES und ANDREW T. MACKAY ist das eine Fingerübung, die sie treffsicher gemeistert haben, dazu noch mit verblüffend organischer Eleganz. Denn wo die eigenwilligen Klang- Scaper mit dem Debüt ihres BOMBAY DUB ORCHESTRA (2006) noch eher auf Computerkunst setzten, arbeiten sie auf dem Nachfolgewerk mit sage und schreibe 75 realen musikalischen Handwerkern.

Eine kleine Rückblende: Hughes und Mackay kamen nicht zufällig nach Indien - das Duo Spellbound hatte sie seinerzeit beauftragt, in Mumbai (Bombay) Aufnahmen mit Sessionmusikern zu machen. Angefixt von den Sounds des Subkontinents wollten sie im indischen Klangschatz nun für ein eigenes Projekt forschen, dem sie den Namen BOMBAY DUB ORCHESTRA verpassten. Einen denkbar weitspektralen Horizont brachten die beiden Briten schon mit: Hughes war als Produzent und Keyboarder für Björk, Sly & Robbie sowie The Art of Noise am Werk, für Six Degrees hatte er schon Platten von Bobi Céspedes und Euphoria verfeinert. Die Domäne seines Gegenparts Mackay ist der Soundtrack, aber auch Streicher-Arrangements für die Bands ABC und Vast gehen auf sein Konto.

In der englischen Countryside nahm das Debüt des „Orchester-Duos“ Gestalt an. Cinematographisch und chillig wuchsen die Sounds aus dem Computer, die in einem späteren Arbeitsgang mit einem opulenten Streichersound aus Bombay fülliger wurden und durch Vokal- und Instrumentalstars der indischen Szene den letzten Schliff bekamen. Das Resultat oszillierte zwischen Triphop und Ambient, Abendland und asiatischer Tradition.

Nun hat sich das Doppelgestirn an die Fortsetzung gemacht – mit ungleich größerem Aufwand: „Wir wollten unsere Palette an Sounds erweitern und ließen das Projekt auf natürliche Weise wachsen. Dieses Mal haben wir auch eine Menge mehr an akustischen Instrumenten verwendet“, stellt Andrew Mackay fest. Wiederum haben die Tracks zuallererst Mumbai viel von ihrer Atmosphäre zu verdanken, einer Stadt, die die beiden Briten seit den frühen 1990ern immer wieder fasziniert bereist haben. In all den Jahren konnten sie ein großes menschliches Netzwerk aufbauen, das sowohl Musiker als auch Tontechniker umfasst. Sowohl verdiente Legenden der Filmindustrie als auch junge vielversprechende Solisten zählen zum Freundeskreis der beiden.

Ein Abenteuer stellte die zweite Etappe dar: In Chennai, dem früheren Madras, öffneten Hughes und Mackay zum ersten Mal ihre Mikrofone, und dies im legendären Studio des Filmkomponisten A. R. Rahman. Hier wurden neben einigen Solisten in langen, konzentrierten Sessions vor allem die orchestralen Sounds mit Streichern kreiert. Feinarbeit gab’s dann noch in London und nahe der walisischen Grenze im vielgepriesenen Rockfield, das schon Schauplatz für Sessions von Queen, den Simple Minds und Oasis war. Hier kamen nochmals einige indische Gesangsspuren dazu, Sitar und Percussion krönten die Klanglandschaften – und das Piano, an dem Freddie Mercury einst die „Bohemian Rhapsody“ einspielte.

Das Ergebnis zeigt: Zwar sind Mackay und Hughes ihrem Chill-Konzept treu geblieben, aber die Textur ist so vielschichtig und spannend geraten, dass 3 Cities durchaus zum wachen Hören animiert. Eine imaginäre Reise von Ägypten nach Indien unternimmt der Hörer, steuert in Gefilde von Triphop hinein, erlebt einige aufgekratzte technoide Augenblicke, vernimmt poppige Keyboard-Riffs, die fast an Kraftwerk gemahnen. Romantische Momente wie aus einem alten Bollywood-Klassiker blitzen auf, jazzige Piano-Phrasen öffnen eine Ohren-Oase, aber auch wuchtiges Trommelwerk für den Dancefloor steht parat. Und immer wieder erfüllt der exzellente Klangkörper der vielfachen Streicher die Arrangements wie ein betörender Duft.

Anspieltipps:
- „Egypt By Air“ (1): Inspiriert von einem Reise-Poster der 1930er kreiert das BDO einen sphärischen Trip mit arabischer Laute und Perkussion sowie indischen Streichern und cleverem Beat- und Keyboard-Einsatz.
- „Journey” (2): Basierend auf zwei Ragas vereinigen sich die mäandernden Vokallinien des Sängers Kartik, die Bansuri-Flöte von Ashwin Srinivasan und die Sitar von Sunil Das zu einem gediegenen, freundlichen Triphop.
- „Fallen“ (7): Sängerin Hamsika Iyer becirct hier zwischen Flöte, Sarangi-Geige und einem jazzigen Groove von Piano und dezentem Besenschlagzeug.
- „Amina“ (11): Atmosphärisch, mit Piano, Cembalo und verhaltener Streichergrundierung, baut sich eine Spannung auf, die sich schließlich in rhythmisch komplexe Drum-Arbeit von Will Brown und magische Vokallinien hinein löst.

mehr Infos unter: www.sixdegreesrecords.com/artists.php?artist=Bombay_Dub_Orchestra

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