Niyaz

 

Nine Heavens

EXIL 91547-2 / LC 08972/ VÖ: 25.07.2008 / DISTRIBUTION: INDIGO

Platz 1 der World Music Charts Europe August 2008!

CD I 1. Beni Beni 4’31”
2. Tamana 5’13”
3. Feraghi 5’45”
4. Ishq 6’25”
5. Allah Mazare 6’24”
6. Iman 7’23”
7. Molk-E-Divan 5’34”
8. Hejran 3’17”
9. Sadrang 5’43“

CD II – Acoustic Versions
1. Allah Mazare 6’21”
2. Beni Beni 4’43”
3. Sadrang 5’16”
4. Tamana 5’52”
5. Feraghi 5’44”
6. Hejran 3’14”
7. Ishq 5’43”
8. Molk-E-Divan 4’31”
all titles composed by AZAM ALI, LOGA RAMIN TORKIAN, CARMEN RIZZO außer Beni Beni, Feraghi,Allah Mzare (siehe Booklet)

Der verblüffende Brückenschlag zwischen Sufi-Mystik und modernen Trance-Klängen auf ihrem vielbeachteten Debüt sorgte 2005 für offene Münder, begeisterte Geister und bewegte Beine. Nun ist das kalifornisch-iranische Trio mit dem zweiten Wurf zurück: Nine Heavens lotet die Möglichkeiten einer Symbiose aus spirituellem Erbe und virtueller Studiozauberei noch eindringlicher aus, mit Klangreisen zwischen Indien, Iran und der Türkei. Das nahöstlich-kalifornische Logbuch kommt hierbei als Doppelpack: Sowohl elektronisch als auch akustisch offerieren uns die Stimme von Azam Ali und ihrer beiden Begleiter ein magisches Universum zwischen altehrwürdiger Poesie und cleverem Hi-Tech.

Sie sind Botschafter zwischen den Welten: Sängerin AZAM ALI, Multi-Instrumentalist LOGA RAMIN TORKIAN und Produzent CARMEN RIZZO wandeln scheinbar schwerelos zwischen den Jahrhunderten und Kontinenten: Ali hat persische Wurzeln und ver-brachte einen Teil ihrer Kindheit in Indien. Wie Torkian kam sie als Immigrantin in die USA und mischte mit ihrem Duo Vas in der kalifornischen Weltmusikszene mit, lieh ihre unverkennbar mystische Stimme auch diversen Soundtracks. Torkian etablierte sich in der neuen Heimat als Multi-Instrumentalist und zugleich Lanzenbrecher für die klassische Musik Persiens mit seiner Gruppe Axiom of Choice. Dass die beiden auf Produzent Rizzo trafen, der seine Pultkünste schon für Coldplay und Ryuichi Sakamoto walten ließ, brachte sie endgültig zu ihrem Ziel, der Verbindung von Spiritualität und Technik, getrieben durch eine Sehnsucht, die sich schon im Namen des Trios manifestiert („Niyaz“ bedeutet „Sehnen“ sowohl in Urdu als auch Farsi). „Auch Leute, die in einen Club gehen, versuchen, durch die Musik eine höhere Ebene zu erreichen“, meint Azam Ali. „Das Problem ist, dass es der Trance-Musik im Club oft an Seele fehlt. Wir aber hatten immer das Gefühl, dass es einen Weg gibt, beide Welten zusammen zu bringen.“

Schon auf dem selbstbetitelten Debüt haben sie diese Zusammenfügung überzeugend demonstriert. Das neue Album jedoch enthüllt einen noch weitaus tieferen Einblick in die Welt des Sufismus und die Möglichkeiten, sie mit der Klangsprache des 21. Jahrhunderts zu verknüpfen. Nine Heavens basiert wiederum auf Gedichten von Sufi-Poeten aus Persien und Indien, hinzu kommen als Ausgangsmaterial ebenso Volkslieder aus der iranischen Region Khorasan und dem türkischen Maras. Meisterhaft verzwirbelt sind groovige Grundierungen mit akustischen und traditionellen Instrumenten wie der Rahmentrommel Zarb, der Cumbus-Laute und der Spießgeige Kamman. Azam Ali lässt ihre Vokalisen sowohl durch Poeme auf Farsi als auch Urdu schweifen und greift Werke des berühmtesten Sufischreibers Rumi genauso auf wie Verse von Amir Khosrau Dehlavi, der im 13.Jahrhundert als Wandler zwischen Persien und Indien die Qawwali-Musik begründet hat. Sein Werk „Song of Nine Heavens“, eine Liebeserklärung an Indien in neun Kapiteln, gab dem zweiten Niyaz-Werk auch seinen Namen.

Eine wunderbare Überraschung wartet schließlich auf der zweiten Scheibe: In intimem Setting geleiten Niyaz nochmals durch ihr neues Programm im rein akustischen Modus – die Entscheidung diese parallel zu ihren elektronischeren Brüdern zu veröffentlichen, fiel ganz spontan: „Wir merkten, dass wir mit diesem Rohmaterial wirkliche Perlen produziert hatten“, so Azam. Nicht zuletzt wollen Niyaz als progressive Vertreter der exil-iranischen Gemeinde in den USA zeigen, wie eine Jahrtausende alte spirituelle Kultur heute als Bindeglied zwischen West und Ost dienen kann. Wie könnte das verzerrte Iran-Bild, das im Westen gerade häufig propagiert wird, schöner und effektiver korrigiert werden, als durch eine solche schlagkräftige und bezaubernde Platte?

Anspieltipps:
- „Feraghi“ (3): Über einem mächtigen Wall of Sound aus Perkussion entspinnt sich ein melancholischer Song über Exilantentum in einem ungewöhnlichen 5er-Rhythmus, der hier ob seiner Schwerelosigkeit fast Popcharakter bekommt.
- „Beni Beni“ (1): Im Opener verknüpfen Niyaz die Verse eines türkischen Sufi des 18. Jahrhunderts mit einer Volksliedmelodie aus der Türkei. Das Netzwerk der beiden Kulturräume wird anhand von Lauten über einem elastischen Groove gesponnen.
- „Molk-E-Divan“ (7): Die Lyrics von Dehlavi werden eindringlich und beschwörend vor einer Kulisse aus nahöstlichen Lauten, Drum Programming und elaborierten Electronics ausgebreitet,

Eine bezwingende Global Trance-Symbiose aus Spiritualität, Volkskultur und Urbanität, die spielerisch zwischen den Jahrhunderten und zwischen Elektronik und Akustik vermittelt.

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