Six Degrees Presents:




Eden – A Collection Of Global Chill
EXIL 90574-2 / LC 08972 / VÖ: 28.9.2007 / DISTRIBUTION: INDIGO

1. Niyaz: ”In The Shadow Of Life” ( ) 4’07”
2. MIDIval PunditZ: ”Rebirth” ( ) 6’59”
3. Karsh Kale: ”Beautiful” ( ) 5’26”
4. Bombay Dub Orchestra: ”Feel” (Thievery Corporation Remix) ( ) 5’59”
5. Cheb I Sabbah: ”Toura Toura” (The Medina Remix) ( ) 5’38”
6. Shrift: ”Yes I Love You” (The Real Tuesday Weld Remix) ( ) 4’56”
7. Dierdre: ”Thoughts Of You” ( ) 3’49”
8. Euphoria: ”Desert Drive” ( ) 5’13”
9. Banco de Gaia: ”Kara Kum” (The Bombay Dub Spaghetti Eastern Mix) ( ) 5’46”
10. Chöying Drolma & Steve Tibbetts: ”Mandala Offering” ( ) 6’26”
11. Rara Avis: ”Medicine” (Deep Mix) ( ) 9’17”

Im reichen Katalog der globalen Klangmagier von Six Degrees verstecken sich ruhig schimmernde Perlen. Das Label aus San Francisco hat mit seinen energetischen und dynamischen Tracks maßgeblich dazu beigetragen, dass die urbane Clubkultur einen gesamtplanetarischen Anstrich bekommt, dass die Messlatte für globale Popkunst hoch gelegt wird. Zwischen den Global Dancefloor-Stücken allerdings wird bei fast jedem Künstler auch einmal ein Gang runter geschaltet – und hier erweist sich erst, ob ein Artist auch die meditative, ruhig pulsierende Herausforderung meistert. Die gelungensten Momente der Versenkung sind hier versammelt – auf einer Platte, die in Zeiten des Klimawandels für zumindest klangtechnischen Chill-Effekt sorgt.

An Kaliforniens Küsten die Philosophie der Sufis mit Clubsounds zu verknüpfen, dass hat das Trio NIYAZ meisterhaft geschafft. Der amerikanische Produzent Carmen Rizzo traf in L.A. auf die beiden Exil-Iraner Azam Ali und Loga Ramin Torkian, um die Poesie der persischen Mystiker für ein urbanes Umfeld urbar zu machen. Schwebende Vokalgirlanden von Ali, darunter die Saiten- und Schlaginstrumente von Torkian, dazu die fließende Produktion des grammynominierten Rizzo – ein Teamwork, das auch immer wieder kontemplative Momente ohne rhythmische Stütze in den Vordergrund rückt, wie in der nokturnen Hymne “In The Shadow Of Life”.

Die Protagonisten des Asian Underground aus New Delhi mögen es zwar eckig und kantig, verschachteln Breakbeats und klassisches indisches Vokabular, doch in ihr Werk flechten sie mitunter auch relaxte Stücke ein. Gaurav Raina und Tapan Raj aka MIDIVAL PUNDITZ haben für die heimatliche Erdung immer wieder anerkannte Koryphäen der hindustanischen Musik eingeladen, Sarangi-Virtuose Ustad Sultan Khan und die pakistanische Diva Abida Parveen unter ihnen. Im entspannten Downbeat-Track “Rebirth” gesellt sich zu den Bansuri-Flötenlinien und den gemächlich trabenden Grooves niemand geringeres als Ravi Shankars Tochter Anoushka mit melodischem Fluss an der Sitar. Fließend ist auch die Brücke zu einem der Weggefährten von Midival Punditz, dem Indo-Amerikaner KARSH KALE. Von New York und L.A. aus kreiert er sowohl mit US-Musikern als auch Indern globale Popkunst, die zwischen Bhangra, Bollywood, HipHop, Indierock und Drum&Bass siedelt, verknüpft mit der Sprache des 21. Jahrhunderts Bombay mit Brooklyn und der Bronx. Sein schmachtendes “Beautiful” stammt aus dem dritten und noch aktuellen Werk Broken English, einem Manifest fürs Aufbrechen ethnischer Stereotypen. Die wetteifernden Sängerinnen sind Sophie Michalitsianos und Smriti Minocha.

Eine dritte Station bei globalem Klangdesign indischen Gepräges: Die englischen Produzenten Garry Hughes und Andre T. Mackay vom BOMBAY DUB ORCHESTRA lassen hier Triphop, Dub, Ambient und Bollywood-Sounds in höchst originellen Eigenkreationen andocken, geben auch traditionellen Instrumenten wie Sitar, Saranga und Tabla Spielraum über den Beats. Ihre Nummer “Feel” präsentiert Six Degrees hier in einem Remix des global getunten Produzententeams THIEVERY CORPORATION aus Washington, die hier einen zurückgelehnten Groove mit funkigen Anleihen zünden.

In seinen Turntables scheint die ganze Welt zuhause zu sein: Mit DJ CHEB I SABBAH auf Klangreise zu gehen, heißt, in ein betörendes Bad für alle Sinne einzutauchen. Da wehen aus der Ferne Tempelgesänge heiliger Männer herein, Vokalisten vom Maghreb bis Madras entfalten ihre Gesangeskunst zum Groove von Tabla und Drum-Machine, massige Bässe thronen unter der klagenden Sarangi-Geige. Der Mann mit algerischen Wurzeln rollt von San Francisco aus sowohl die Färbungen des Subkontinents als auch der arabischen Welt auf. Auf seinem letzten Album La Kahena hat der Cheb mit Gnawa-, Rai- und Berber-Musikern seiner Heimat einen inspirierten Besuch abgestattet. In “Toura Toura”, einem groovigen Exzerpt dieses Maghreb-Werks, basierend auf einer Heilungszeremonie, übernimmt der Gnawa Brahim Elbelkani die vokale Hauptrolle.

Als ”Underwater Love”-Elfe wurde sie in den 1990ern bekannt, danach hat die Anglo-Brasilianerin Nina Miranda in einer Vielzahl von Projekten zwischen Latin- und Triphop mitgewirkt. Mit dem Electronica-Künstler Dennis Wheatley hat sie sich 2006 in die Analen von Six Degrees mit THE SHRIFT eingeschrieben. Ihr Album Lost In A Moment ergeht sich mal in freischwebender Melancholie, birgt schmeichelnde Romantik aber auch espritgeladene Electrojazz-, Retro- und Disco-Momente. “Yes I Love You” ist schwelgerische Tagträumerei pur, verfeinert vom verschrobenen THE REAL TUESDAY WELD aka Stephen Coates, der eigenwillige Kreationen zwischen Hörspiel, Cabaret-Flair, Chanson und Soundtrack skizziert.

In ähnlich somnambulen Moods wandeln wir weiter: DIERDRE DUBOIS machte sich einen Namen als magische Stimme des Pariser Ethno-Trios Ekova, die arabische und persische Sounds in ihrem Brennpunkt sammelten. Mit ihrem ersten Soloalbum hat sie auf eine andere Schiene gewechselt: Die Produzenten Cricket und Wayne Frost verzwirbeln für sie Electronics, Noise, Funk, Dub, Moody Blues’ “Nights In White Satin” und Barocktupfer. Chillige Momente haben da auch noch ihren Platz, wie das sanft taumelnde “Thoughts Of You” vor Ohren führt.

Garry Hughes, die zweite: Der Produzent, dem wir schon beim Bombay Dub Orchestra begegnet sind, beschert einen zweiten Einblick in seinen globalen Gärbottich. Mit dem Toronter Slidegitarrist Ken Ramm firmiert er unter dem “Deckmantel” EUPHORIA als einer des ältesten und erfolgreichsten Dance-Acts von Six Degrees. Zwischen TripHop, Dub und Blues flimmern die Tracks der beiden, ein magisches Dreieck aus Pink Floyd, Ry Cooder und Brian Eno machen die Labelchefs hier aus. Ein gemächlicher “Desert Drive” ist ihre chillige Auskoppelung aus dem Album Beautiful My Child (2001).

Auch Toby Banks alias BANCO DE GAIA gehört seit langem zum Inventar des San Francisco-Labels und zeichnet mit seinen Soundscapes eine nicht minder globale Bilderflut. Dem kosmopolitischen Briten gelingt es, in ein paar Minuten Geschichten von einem imaginären Kontinent zu erzählen, von einer Art tönenden Pangäa. Die Story von “Kara Kum” stammt aus seinem 2006 erschienenen Oeuvre mit dem fantastischen Titel Farewell Ferengistan und wurde gleich viermal von ihm selbst remixed. Ein Hybrid aus Bombay Dub und Spaghetti-Western gibt es in der ausgewählten Version zu hören.

Ein Traumpaar: Die buddhistische Nonne CHÖYING DROLMA und der Klangmaler STEVE TIBBETTS aus Minnesota haben auf zwei Platten ihre musikalischen Mandalas aus der nepalesischen Bergwelt gesandt. Fata Morgana-hafte Keyboard-Wände, intime Gitarren und die machtvoll-hymnischen Vokalwolken schaffen eine zeitgenössische Meditationsmusik voller Innerlichkeit, Würde und Kraft. Im “Mandala Offering” bereiten Ambient-Tönungen und tibetische Klangschalen den Boden für die panoramahaft aufgefächerten Stimmenschichtungen.

Wer ihn auf dem Geburtstagsalbum von Six Degrees, der Scheibe Backspin noch nicht entdeckt hat, kann das hier nachholen: Der Kalifornier RARA AVIS hat anderthalb Dekaden Electronica-Erfahrungen u.a. mit der Formation Moontribe Collective und Zen Dancing & The Shaman’s Dream auf dem Buckel, ist aber auch in Blues, Rock und Jazz beschlagen. Downtempo mit tribalen und psychedelischen Beigaben ist seine Spezialität. Im episch gestreckten Deep Mix von “Medicine” kann er seiner Soundfantasie freien Lauf lassen, mit satten Bass-Strukturen, Echo-Loops und Anlehnungen an indische Perkussion sowie Kehlkopfgesänge.

weitere Infos: www.sixdegreesrecords.com
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