Putumayo presents :

WORLD HITS


EXIL 90411-2 / LC 08972/ VÖ:24.8.2007 / DISTRIBUTION: INDIGO

Die größten Worldmusic-Erfolge zum ersten Mal auf einer Scheibe versammelt !

1. Peter Tosh with Mick Jagger: ”You Gotta Walk and Don’t Look Back” (W. Robinson) 5’16”
2. Touré Kunda: ”E’mma” (I. Toure, T. Toure) 4’03”
3. Youssou N’Dour with Neneh Cherry: ”7 Seconds” (N.Cherry, C.A. MacVey, Y. N’Dour) 5’05”
4. Mongo Santamaria: ”Watermelon Man” (Herbie Hancock) 2’29”
5. Santana: ”Oy e Como Va” (Ernest Tito Puente) 4’17”
6. Jimmy Cliff: ”The Harder They Come” (Jimmy Cliff ) 3’40”
7. Kaoma: ”Lambada” (V. Hermosa,G. Hermosa, C. Oliviera) 3’27”
8. Miriam Makeba: ”Pata Pata” (M. Makeba, J. Ragovoy) 3’52”
9. Johnny Clegg & Savuka: ”Scatterlings of Africa” (J. Clegg) 3’51”
10. Manu Dibango: ”Soul Makossa” (Manu Dibango) 4’11”
11. Gipsy Kings: ”Bamboleo” (T. A. Ballardo, J. Bouckhi, S. Dias, N. Reyes) 3’23”

Sie sind mitverantwortlich, dass das Etikett ”Weltmusik” überhaupt ins Leben gerufen wurde: Hits wie “Bamboleo” von den Gipsy Kings, Mory Kantés “Yeke Yeke” oder Ofra Hazas “Im Nin Alu” sorgten Ende der 1980er für eine unüberhörbar globale Tönung der Charts-Landschaften rund um den Globus – und schufen somit akut das Bedürfnis nach einer neuen Sparte in den Plattenläden. Dabei ist der Erfolg von “exotischen” Songs von jeher verankert in der Geschichte der Popmusik. Der kubanische Klassiker “The Peanut Vendor” schaffte es schon in den 1920ern bis nach Europa, Harry Belafontes Calypso-Zauber sprang in den 1950ern um den Erdball, und seit den Sechzigern drangen immer wieder Hits aus fernen Ländern in die heimischen Listen, von Miriam Makeba über Mongo Santamaria bis Manu Dibango. Ist aber ein “World Hit” gleich auch ein “Hit von Welt” – mag man sich angehörs manch pseudokaribischen oder – afrikanischen Gute-Laune-Schlagers fragen? Auf den feinen Unterschied hat Putumayo Wert gelegt und einen unterhaltsamen sowie anspruchsvollen Streifzug durch Kontinente und vier Dekaden altbekannter und weniger offensichtlicher Chartsstürmer unternommen.

Ein Teil der Erlöse aus dem Verkauf dieser CD geht an die Organisation World Learning. Sie setzt sich in 75 Ländern dafür ein, dass das Weltbürgertum durch internationale Bildungs- und Entwicklungsprogramme vorangebracht wird. Die NGO ist führend auf dem Gebiet des internationalen Austauschs, der Auslandsstudien, der nachhaltigen Entwicklung, der Ausbildung von Lehrern, der Sprachschulen und friedensbildenden Maßnahmen. Ziel ist es, interkulturelles Verstehen, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung durch diese Bildungsmaßnahmen zu fördern und sowohl Individuen, als auch Institutionen und Gemeinden in die Lage zu versetzen, inspirierende und wirksame Führungskräfte für einen Wandel der Welt zu werden. Mehr Info: www.worldlearning.org

Sein Todestag jährt sich heuer zum 20. Mal, doch immer noch ist PETER TOSH als größter Offbeat-Lyriker von der Reggae-Insel nach Bob Marley unvergessen. Bei den Wailers, zu dessen Gründungsmitgliedern er 1963 gehörte, begann er seine Karriere, wechselte 1974 allerdings ins Solo-Fach, da er nicht mehr im Schatten seines Antipoden stehen wollte. Von Anfang an rieb er sich an den Autoritäten, indem er die Legalisierung von Marihuana forderte und offen gegen die britische Regierung agitierte. Das brachte ihm nach dem legendären One Love Peace Concert von 1978 eine Inhaftierung ein. Erfreulicherer Seiteneffekt: Bei ebenjenem Event saß ein gewisser MICK JAGGER backstage und einigte sich wenig später mit Tosh auf einen Deal: Der Jamaikaner unterschrieb auf dem Label der Rolling Stones, eröffnete deren US-Tour, und eine sich auf drei Alben erstreckende Kollaboration der britischen Stars mit der Reggae-Ikone schloss sich an. Bush Doctor (1978) ist die wohl bekannteste Zusammenarbeit, und von dieser Scheibe stammt auch das Duett “You Gotta Walk And Don’t Look Back ” , einst schon bekannt gemacht durch die Temptations. Von da an ging es international steil aufwärts für Peter Tosh, der Titel platzierte sich unter den Top 100 der Popcharts.

Sie zählen zum Urgestein der afrikanischen Musik und gehören fast zum Putumayo- Inventar: Schon 1996 veröffentlichte das bunte Label eine CD-Kollektion von TOURÉ KUNDA, um das Verdienst der senegalesischen Brüder zu würdigen. Amadou, Ismael und Sixu Touré aus der südlichen Region Casamance kamen in den 1970ern nach Paris, um von dort aus den traditionellen Elementen ihres Landes, dem damals gerade populär gewordenen Mbalax und westlichen Zutaten einen pionierhaften Afropop zu zaubern. Heute steht fest, dass die drei Frères – Amadou starb tragischerweise nach einem Auftritt 1983 und wurde ersetzt durch Ousmane – zu den Wegbereitern von Größen wie Salif Keïta und Youssou N’Dour gehörten. Und ihre Story geht weiter: Für seinen Mega-Seller Supernatural coverte sie Santana, und die nächste Klan- Generation in Gestalt der Band Touré Touré schreibt an weiteren musikalischen Kapiteln des Klans. Mit “Em’ma” tauchen wir noch mal in ihre Frühgeschichte ein: Der packende Tanztitel stammt von ihrem Debüt Les Frères Griots aus dem Jahre 1979.

Der erfolgreichste afropäische Hit aller Zeiten? Uns fällt jedenfalls keine Nummer ein, die für mehr internationalen Enthusiasmus gesorgt hätte, als das Duett des Senegalesen YOUSSOU N’DOUR und der Halbschwedin NENEH CHERRY. Zur Ballade “7 Seconds” fanden sich die beiden zusammen, als sie 1994 auf dem Zenith ihrer Karriere standen: Nach Zusammentreffen mit Peter Gabriel, Sting und Bruce Springsteen hatte der Westafrikaner mit Wommat gerade sein bis dato erfolgreichstes Popalbum veröffentlicht, die Tochter des Jazztrompeters Don Cherry hatte sich mit den Alben Raw Like Sushi (1989) und Homebrew (1992) als weltweit gefeierte HipHopperin etabliert. Der Titel kletterte in Frankreich auf die Spitzenposition, in England auf den 3. Platz und erreichte in den Billboard Hot 100 immerhin noch eine 98. Es blieb das einzige Gipfeltreffen der beiden Stars, deren Wege heute ziemlich krass auseinandergedriftet sind: Während N’Dour sowohl mit Pop und Mbalax als auch seinen sozialengagierten Auftritten bei Live 8 und G8 global im Gespräch ist, versucht sich Cherry nach langer Auszeit von Schweden aus mit ihrem Ehemann Burt Ford und dem Experimentalprojekt Cirkus an einem Comeback.

Welthits werden auch in Cuba gemacht, und das ist nicht erst seit dem Buena Vista Social Club Fakt. Der Conga-Spieler MONGO SANTAMARIA adaptierte 1963 eine Komposition von Herbie Hancock und wurde damit international zu einem Begriff. Der Ausflug des Congueiro in Jazzgefilde kam nicht von ungefähr: Von jeher stand Santamaria für eine Verschmelzung von afrokubanischem Vokabular, Soul und Jazz, geschult durch seine Mitgliedschaft in Perez Prados legendärer Mambo-Combo, der Big Band von Tito Puente und als Kollege des Latin-Jazz-Vibraphonisten Cal Tjader - alles bereits in den 1950ern. Mit Orchester unter eigener Leitung spielte er mit “Afro Blue” schon einen Coltrane-Klassiker ein, bevor er von Mr. Hancock 1962 bei einer Jam Session in der Bronx in die Geheimnisse des “Watermelon Man” eingeweiht wurde. Dass die Instrumentalnummer bis auf Platz 10 der Poplistung vorstieß, hätte er sich wohl selbst nicht träumen lassen. Die wegweisende Nummer für die spätere Latin Soul-Welle erfuhr 1998 noch eine späte Ehrung, als sie den Grammy Hall of Fame Award erhielt, fünf Jahre vor dem Tod ihres Interpreten.

Wir bleiben bei Hits made in Latin America. Wiederum ist der oben genannte Tito Puente mit im Spiel, denn er ist der Urheber von “Oye Como Va” und veröffentlichte seine Originalversion bereits 1951. CARLOS SANTANA griff sie 1970 auf seinem zweiten Meilenstein namens Abraxas wieder unter angerockter Perspektive auf: Seine typischen Stromgitarreneinlagen trafen hier in genialer Art und Weise auf die traditionellen Montuno-Muster des kubanischen Son. Der Mexikaner aus Autlan war 1961 nach San Francisco gekommen und entwickelte dort mit seiner Santana Blues Band ab 1966 eine Fusion aus Rock, Blues und afrokubanischen Farben, die ihn zunächst in der Bay Area-Szene und spätestens durch seinen Woodstock-Auftritt weltweit bekannt machten. Vier Millionen Exemplare verkaufte Santana allein von diesem bis heute klassischen Rockalbum, das neben “Oye Como Va” mit “Black Magic Woman” einen weiteren Top 10 Hit beherbergte.

Zurück zum Reggae mit globalem Appeal: Wie fast alle jamaikanischen Artists begann auch JIMMY CLIFF in den 1960ern mit Ska, wechselte dann aber nach London, wo er den mittlerweile entstandenen Reggae mit Popanstrich pflegte, so zum Beispiel mit einem Cat Stevens-Cover oder den Titeln “Wonderful World, Beautiful People” und “Vietnam”. Den endgültigen Durchbruch aber erlebte der Mann aus St. Catherine 1975 mit einem Soundtrack: “The Harder They Come” war nicht nur einer der größten Hits von Mr. Cliff, sondern ebnete dem Reggae auch den Weg in die USA. Der Sänger spielte auch gleich den Hauptcharakter Ivan O’Martin, ein Musiker, der, um sich durchzuschlagen mit Marihuana handelt und in Konflikt mit dem Gesetz gerät. Ganz nebenbei: Der Film beinhaltete mit Desmond Dekkers “You Can Get It If You Really Want” noch einen weiteren “World Hit” – wiederum in der Version von Jimmy Cliff.

Es gab wohl keinen Modetanz, der nach einem so exorbitanten Erfolg wieder sangund klanglos im Nirwana verschwunden ist: Der “Lambada” -Hype war eng begrenzt auf die Saison 1989/1990 und genauso eng verbunden mit dem gleichnamigen Hit der französischen Gruppe KAOMA. Das Projekt um die brasilianische Sängerin Loalwa Braz wurde von einigen Touré Kunda-Mitgliedern zusammengestellt, um die Single zu promoten. Die wurde nicht zuletzt deshalb ein Erfolg, weil der Song als Soundtrack zu einem Orangina-Werbespot diente. Fünf Millionen verkaufte Exemplare, der Film “Lambada – The Forbidden Dance”, Welttourneen und ein gerichtliches Nachspiel bestimmten den “Beischlaf in der Vertikalen”: Die Melodie war nämlich nicht etwa auf dem Mist der in Frankreich gecasteten Truppe gewachsen, sondern stammte aus der Feder der Bolivianer Gonzalo und Ulises Hermosa, die ihn bereits 1982 mit ihrer Gruppe Los K’Jarkas als “Llorando Se Fue” herausbrachten – damals noch mit dem gemächlichem Panflöten-Ambiente der Anden und nicht im nordbrasilianisch-karibischen Rhythmusgewand. Die Hermosas strengten einen Urheberrechts-Prozess an und gewannen – und dürften daher bis heute an den zahlreichen Cover-Versionen gut mitverdienen.

Mit Sicherheit noch mehr Cover-Versionen hat der Welt bekanntestes Necklied zu verkraften: “Pata Pata” wurde von MIRIAM MAKEBA schon 1956 nach traditionellen Elementen eines Xhosa-Songs erfunden, doch es brauchte noch 11 Jahre, bis der unwiderstehliche Song mit seinen Klicklauten zum Hit wurde. Aber was für einer: Die erste Nummer vom schwarzen Kontinent, die es unter die Top 20 schaffte, ist wohl das bekannteste afrikanische Poplied überhaupt und wurde seitdem von Musikern aus Jazz, Folk und Pop aufgegriffen. Makeba selbst spielte die unterschiedlichsten Versionen ihres Markenzeichens ein: Erst in jüngerer Zeit hat sie eine dancefloor-orientierte Nummer daraus gemacht (Homeland, 2000) und es auf ihrem Abschiedsalbum Reflections (2004) noch einmal jazzig federnd aufgegriffen. Hier hören wir die Version aus ihrem Definitive Collection-Album von 1989.

Ein neues Kapitel der südafrikanischen Musik wurde mit JOHNNY CLEGG eingeläutet. Der Bandleader trat seit Anfang der 1980er im Kreise seiner gemischten Band Juluka als erster Weißer in Erscheinung, der die musikalischen Farben der Townships aufgriff und auch den Zulu-Tanz Inhlangwini in seine Shows integrierte. Cleggs Nachfolgeband SAVUKA war es dann vergönnt, einen weltweiten Durchbruch zu erreichen. 1987 spielten sie eine Juluka-Nummer neu ein, und diese Hymne über afrikanischen Stolz und Selbstbewusstsein namens “Scatterlings Of Africa” wurde auch der erste internationale Hit (No.7 in Frankreich) der Truppe aus Johannesburg - und er verhalf dem dazugehörigen Album Third World Child zur Millionseller-Marke.

Mittlerweile ist er über 70 und wird nicht müde, sich musikalisch selbst immer wieder neu zu erfinden: Der Kameruner MANU DIBANGO schlug sich nach Internatsaufenthalt in Frankreich schon in den 1950ern als Jungspund in den Kneipen Brüssels Saxophon spielend durch, ging dann ins junge unabhängige Zaire mit der Band African Jazz. Zurück in Europa, startet er 1969 von Paris aus seine Solokarriere. “Soul Makossa” , eine ehemalige B-Seite der Fußballhymne für die kamerunische Mannschaft beim Afrika-Cup 1972, wurde zu seiner funky Insignie, stellte die erste Kreuzung afrikanischer Musik mit Black Music made in the US dar und katapultierte seine Musik bis auf die dortigen Tanzflächen. Kollaborationen mit Fela Kuti und Sly & Robbie folgten, Ausflüge in den HipHop und das panafrikanische Projekt Wakafrika mit Stars wie Youssou N’Dour, Salif Keïta und Angélique Kidjo. Heute spielt der Wahlpariser mit seiner Maraboutik Big Band afro-funkig gewürzten Jazz à la Sydney Bechet und hat zum 50jährigen Bühnenjubiläum das DVD-Album Lion of Africa eingespielt, ein Live-Konzert aus London. Sein größter Erfolg bleibt jedoch “Soul Makossa”: Sowohl in den Staaten als auch Europa tummelte sich der Kracher unter den Top 40 und kam 1983 als Groove-Fundament in Michael Jacksons “Wanna Be Startin’ Something”, dem Opener des Thriller-Albums, nochmals zu Ehren.

Ihr ”Bamboleo” war einer der größten europäischen Hits in den späten Achtzigern, erreichte sogar in den USA noch Platz 57 der Billboard Top 100 und schaufelte die katalanische Rumba um die ganze Welt. Die Mitglieder der GIPSY KINGS wohnen im südfranzösischen Arles und Montpellier, ihr Vater jedoch, der berühmte Flamenco- Sänger José Reyes, stammte aus Spanien und emigrierte während des dortigen Bürgerkrieges. Los Reyes nannte sich folgerichtig auch die erste Gruppe, zu der sich die vier Brüder mit ihren drei gitarrespielenden Cousins aus der Baliardo-Familie (den Söhnen von Manitas de Plata) zusammenschlossen, um auf Hochzeiten und regionalen Feten zu spielen. 1986 mutierten sie dann unter der Ägide des Produzenten Claude Martinez zur Nachfolgeband mit dem englischen Namen, öffneten sich Latinund Orient-Einflüssen. Mit der aufkommenden Weltmusik-Welle zogen sie rasch ein weltweites Publikum an, unter ihnen auch Popstars wie Peter Gabriel und Elton John, und wurden zur erfolgreichsten nicht englischsprachigen Band in den USA. Fast jedes Jahr veröffentlichen sie seitdem ein neues Album.

Ob Mambo oder Makossa, Lambada oder Rumba, Reggae oder Rock – in diesen Chartsstürmern und Ohrwürmern des bunten Labels steckt auch heute noch immergrünes Hitpotenzial.

 

 

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