Putumayo Present
PUTUMAYO WORLD PARTY

EXIL 90195-2 / LC 08972/ VÖ:20.4.2007 / DISTRIBUTION: INDIGO
1. Roy Paci & Aretuska: ”Ciuri Ciuri” (Roy Paci) 3’33”
2. Jean-Philippe Marthély, Jean-Paul Pognon, Jean-Luc Guanel:
”Wotè Monté” (Jean Philippe Marthely, Jean-Paul Pognon, Jean Luc Guanel) 4’24”
3. Laid Back: ”Groovin’ On A Feeling” (Tim Stahl & John Guldberg) 3’40”
4. Osibisa: ”Sunshine Day” (Teddy Osei/M.Tontoh/S.Amarfio) 4’58”
5. Laurent Hounsavi: ”Mindè Sé”(Laurent Hounsavi) 3’48”
6. Burning Spear: ”Walk” (Winston Rodney) 2’44”
7. Beau Jocque & The Zydeco Hi-Rollers: ”Just One Kiss” (Beau Jocque) 4’29”
8. Los Pinguos: ”My Love” (Jose Tomas Agote, Adrian H. Buono) 3’50”

Party-CDs haben eine gute und lange Tradition im Putumayo-Katalog. Am schönsten und spannendsten geraten die Kollektionen, wenn Rhythmen aus aller Damen und Herren Länder zum festiven Anlass aufeinandertreffen.
Die World Party läutet den Sommer 2007 mit den Lieblingssongs aus dem bunten Label-Hause ein: Hier lassen sich Dancefloor, Grillwiese und Hoffest mit Zouk und Compas aus der Karibik, Reggae und Ska aus Jamaika, Argentinien und Dänemark, Highlife aus Ghana, Afro-Salsa aus Paris und Zydeco aus Lousiana verschönern. Und neben Stars wie Osibisa und Burning Spear warten auch auf dieser Scheibe ein paar Entdeckungen aufs tanzwillige Völkchen.


Ein Teil der Erlöse aus dieser CD geht an die Organisation Action Against Hunger, die sich in mehr als 40 Ländern für die Bekämpfung von Hungersnot einsetzt. Ihre Arbeit konzentriert sie dabei auf Kriegsgebiete und Regionen, die von Naturkatastrophen heimgesucht wurden sowie auf die nachhaltige Unterstützung von Menschen, die in Elend leben müssen - bei all dem soll langfristig die Fähigkeit zur Selbsthilfe ermöglicht werden. Weitere Infos: www.actionagainsthunger.org

Die Zahl klingt unglaublich: An 300 Alben soll der Sizilianer ROY PACI beteiligt gewesen sein? Umso erstaunlicher, dass der Name des Trompeters vielen von uns Mitteleuropäern erst durch seine Teilhabe an Manu Chaos Band Radio Bemba untergekommen ist. Paci findet sich mit Leichtigkeit in den unterschiedlichsten tönenden Universen zurecht: Er hebt seinen Blechtrichter zum Reggae-Offbeat, durchpustet die ganze Palette karibischer Stile, ist im Jazz anzutreffen und natürlich auch in der süditalienischen Brass-Combo Band Ionica und als Mitglied des Turiner Kollektivs MauMau. Aktuell schlägt er als Bläser und Sänger vor allem mit seiner Formation ARETUSKA Wirbel: Die neun Musiker quirlen Ska, Funk, Reggae, mediterranen Retro Jazz und Swing durcheinander – einen flammenden Eindruck davon vermittelt ihre Adaption des sizilianischen Volksliedes “Ciuri Ciuri”.

Das kreolische Wort Zouk heißt nichts anderes als Fête - und die jahrzehntelangen Protagonisten des Genres, die Antillen-Band Kassav’, stehen Pate für Party-Sound. Weniger bekannt sind die Seitensprünge ihrer Mitglieder. Seit den 1980ern wirkte JEAN-PHILIPPE MARTHÉLY als Sänger und Animateur der Bigband. Doch der Martinikaner hat weitere Eisen im Feuer, produzierte Solo-Alben und ist nicht nur auf dem Pop-Sektor tätig, sondern erkundet auch das traditionelle karibische Erbe. Sein Track “Woté Monté” zeigt ihn mit zwei weiteren Zouk-Stars in einem überschwänglichen Terzett: JEAN-PAUL POGNON ist ein Mikro-Kollege von Kassav ’, und der dritte Hans im Bunde, JEAN-LUC GUANEL war in den Reihen der Zouk-Band Kwak zu finden.

Der ”Sunshine Reggae” mag mittlerweile mehr als ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel haben, der Good Vibrations-Song aus Dänemark ist trotzdem noch in aller Ohren. Dass Tim Stahl & John Guldberg alias LAID BACK auch heute noch auf den unbekümmerten Tropenso und setzen, ist ja durchaus legitim – never change a winning team! Selbst ein Prince outete sich ja schon als Fan der Dänen. Und so ist auch “Groovin’ On A Feeling” vom aktuellen Album Happy Dreamer (2005) mit den schon bekannten Zutaten gewürzt: Steeld rums, pluckernde Rhythmusgitarren und ein zurückgelehnter Beat sorgen für Strandzauber made in Scandinavia.

Auch die ghanaisch-karibischen Superstars der 1970er von OSIBISA haben die Jahrzehnte munter überdauert und tourten kürzlich wieder über deutsche Bühnen. Ihr Sound aus Highlife, Rock und Soul katapultierte sie damals ins Bewusstsein europäischer Hörer und klingt auch heute noch zeitlos partytauglich. Die Mannen um den Saxofonisten Teddy Osei, Drummer Sol Amarfio und Trompeter Mac Tontoh konnten auf eine ganze Reihe internationaler Singlehits verweisen, “Sunshine Day” war ihr erster Entry in die UK Charts im Jahre 1976.

Wir bleiben bei global swingender Partylaune aus Westafrika: Der Beninois LAURENT HOUNSAVI kam 1990 nach Paris, um dort ein Wirtschaftsstudium aufzunehmen, nebenbei spielte er Chansons, Reggae- und Latin-Mucke für die Metro-Passanten. Allmählich konnte er sich durch selbstverkaufte Kassetten aus diesem buchstäblichen Underground hinaufarbeiten, ist heute erfolgreich als Künstler mit unüberhörbarem Faible für kubanische Töne. Paris-Cubano hieß denn auch sein erstes Studioalbum von 2004, aus dem wir hier den Auszug “Mindé Sé” vernehmen – die Story eines Immigranten in der Heimatsprache Fon, verpackt in ein zündendes Afro-Salsa-Arrangement.

Viele Partys auf dem Globus kommen ohne den Offbeat nicht mehr aus – Reggae dient nicht nur zum Transport sozialkritischer Botschaften, sondern geht natürlich ebenso ins Tanzbein. Winston Rodney aka BURNING SPEAR kann ein Lied davon singen und es heißt “Walk” – ein weltumspannender Tribut an die Beweglichkeit sowohl im Körper als auch im Geiste. Bei so vielen Ländern, wie der Jamaikaner sie hier nennt, könnte er fast den österlichen Urbi Et Orbi-Gruß in den Schatten stellen. Die bereits dreieinhalb Dekaden andauernde Karriere des Rastafaris, der Marley und Marcus Garvey zu seinen primären Einflüssen zählt, war immer gekennzeichnet von unverblümtem Engagement für die Belange der Unterdrückten. 2003 hat er sein eigenes Label gegründet, wurde prompt für einen Grammy nominiert und produziert munter weiter. “Walk” kommt von seinem 2005er-Release Our Music.

Von der Karibik nach Louisiana: Ein richtiger Spätzünder ist BEAU JOCQUE, der erst mit 35 Jahren zu seiner großen Liebe, dem Akkordeon fand. Das war 1987, und unser Mann war gerade durch einen Unfall arbeitsunfähig geworden, suchte deshalb nach neuen Horizonten. Das hieß fortan Zydeco, und das schwarze Gegenstück zum Cajun erfuhr durch den hünenhaften Musiker und seine Band, die HI-ROLLERS, eine Aufpeppung mit Rap, Rock und R&B-Zutaten. Nach 12 Jahren unvergleichlicher Laufbahn erlag der Beau mit der mächtig grummelnden Stimme einem Herzanfall. Als Reminiszenz an einen der großartigsten Kerls der Sumpfmusik hat Putumayo hier einen seiner größten Tanzbein-Kracher, den Titel “Just One Kiss” herausgepickt.

Die Pinguine vom Rio de la Plata sind uns schon sehr angenehm auf dem Putumayo- Release Baila! aufgefallen. Jetzt gibt es ein Wiedersehen mit LOS PINGUOS aus Buenos Aires. Achtung, verehrte Hörerschaft, das ist keine jener gewöhnlichen Mestizo-Combos, wie sie derzeit massenhaft an unsere Gehörgänge gespült werden! Die Argentinier bringen nicht nur Ska, Reggae und Latinrock-Vokabeln unter einen Hut, sondern paaren diese Mixtur auch noch mit spanischen Gitarren, kubanischer Tres, Cajón und einem wunderbar ohrwurmigen Satzgesang, der auch schon mal an die vier Pilzköpfe erinnern mag. “My Love” ist eine solche Perle, die die mittlerweile in L.A. lebende und erfolgreich wirkende Gruppe auf ihrem Album Peripecias (2006) veröffentlicht hat.

Nun zur wohl traditionsreichsten Combo dieser Kompilation: 1963 bereits fanden sich die Herren des ORCHESTRE TROPICANA D’HAITI zusammen. Ihre Mission: Dem traditionellen Rhythmus des Karibikstaates, dem Compas, auf Bigband-Ebene zu huldigen. Allen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Turbulenzen trotzend hat das Orchester, das heute als nationales Erbe Haitis verehrt wird, die Zeitläufte überdauert. Ständig kommen junge Musiker dazu und sorgen für einen frischen und zeitgemäßen Anstrich des Sounds, der trotz allem in der Tradition verankert bleibt. Das epische “Gason Total” wurde 2003 zum 40jährigen Geburtstag der Band veröffentlicht: Eine wunderbare, salsafizierte Hymne mit swingenden Bläsersektionen, einem witzigen Keyboard und launigen Chorgesängen.

Rock auf dem Dancefloor zum Ausklang: SARAZINO sind Vertreter der transatlantischen Brücke: Lamine Fellah kommt aus Algerien, Walid Nahas aus dem Libanon, aber vereinigt haben sie sich im kanadischen Montréal. Von der dortigen Basis aus haben sie ihre Erkundungen vor allem in den Latin-Bereich vorangetrieben. 2003 etwa machten sie sich nach Ecuador auf, um dort mit Gastmusikern der venezolanischen Ska-Helden King Chango und den argentinischen Reggaemusikern Los Pericos ein spanischsprachiges Album aufzunehmen. “Cochabamba” kommt von diesem Album namens Un Mundo Babilon, und ruft im launigen Party-Mix zur sanften Weltrebellion auf.

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