1. Roy Paci & Aretuska: ”Ciuri Ciuri” (Roy Paci) 3’33”
2. Jean-Philippe Marthély, Jean-Paul Pognon, Jean-Luc Guanel:
”Wotè Monté” (Jean Philippe Marthely, Jean-Paul Pognon, Jean Luc Guanel) 4’24”
3. Laid Back: ”Groovin’ On A Feeling” (Tim Stahl & John Guldberg) 3’40”
4. Osibisa: ”Sunshine Day” (Teddy Osei/M.Tontoh/S.Amarfio) 4’58”
5. Laurent Hounsavi: ”Mindè Sé”(Laurent Hounsavi) 3’48”
6. Burning Spear: ”Walk” (Winston Rodney) 2’44”
7. Beau Jocque & The Zydeco Hi-Rollers: ”Just One Kiss” (Beau Jocque) 4’29”
8. Los Pinguos: ”My Love” (Jose Tomas Agote, Adrian H. Buono) 3’50”
Party-CDs haben eine gute und lange Tradition im Putumayo-Katalog.
Am schönsten und spannendsten geraten die Kollektionen, wenn Rhythmen aus
aller Damen und Herren Länder zum festiven Anlass aufeinandertreffen.
Die World Party läutet den Sommer 2007 mit den
Lieblingssongs aus dem bunten Label-Hause ein: Hier lassen sich Dancefloor,
Grillwiese und Hoffest mit Zouk und Compas aus der Karibik, Reggae und Ska
aus Jamaika, Argentinien und Dänemark, Highlife aus Ghana, Afro-Salsa aus
Paris und Zydeco aus Lousiana verschönern. Und neben Stars wie Osibisa und
Burning Spear warten auch auf dieser Scheibe ein paar Entdeckungen aufs tanzwillige
Völkchen.
Ein Teil der Erlöse aus dieser CD geht an die Organisation Action
Against Hunger, die sich in mehr als 40 Ländern für die Bekämpfung
von Hungersnot einsetzt. Ihre Arbeit konzentriert sie dabei auf Kriegsgebiete
und Regionen, die von Naturkatastrophen heimgesucht wurden sowie auf die nachhaltige
Unterstützung von Menschen, die in Elend leben müssen - bei all dem soll langfristig
die Fähigkeit zur Selbsthilfe ermöglicht werden. Weitere Infos: www.actionagainsthunger.org
Die Zahl klingt unglaublich: An 300 Alben soll der Sizilianer
ROY PACI beteiligt gewesen sein? Umso erstaunlicher,
dass der Name des Trompeters vielen von uns Mitteleuropäern erst durch seine
Teilhabe an Manu Chaos Band Radio Bemba untergekommen ist. Paci findet sich
mit Leichtigkeit in den unterschiedlichsten tönenden Universen zurecht: Er
hebt seinen Blechtrichter zum Reggae-Offbeat, durchpustet die ganze Palette
karibischer Stile, ist im Jazz anzutreffen und natürlich auch in der süditalienischen
Brass-Combo Band Ionica und als Mitglied des Turiner Kollektivs MauMau. Aktuell
schlägt er als Bläser und Sänger vor allem mit seiner Formation ARETUSKA Wirbel:
Die neun Musiker quirlen Ska, Funk, Reggae, mediterranen Retro Jazz und Swing
durcheinander – einen flammenden Eindruck davon vermittelt ihre Adaption des
sizilianischen Volksliedes “Ciuri Ciuri”.
Das kreolische Wort Zouk heißt nichts anderes als Fête - und die jahrzehntelangen
Protagonisten des Genres, die Antillen-Band Kassav’, stehen Pate für Party-Sound.
Weniger bekannt sind die Seitensprünge ihrer Mitglieder. Seit den 1980ern
wirkte JEAN-PHILIPPE MARTHÉLY als Sänger und Animateur
der Bigband. Doch der Martinikaner hat weitere Eisen im Feuer, produzierte
Solo-Alben und ist nicht nur auf dem Pop-Sektor tätig, sondern erkundet auch
das traditionelle karibische Erbe. Sein Track “Woté Monté” zeigt ihn mit zwei
weiteren Zouk-Stars in einem überschwänglichen Terzett: JEAN-PAUL
POGNON ist ein Mikro-Kollege von Kassav ’, und der dritte Hans im Bunde,
JEAN-LUC GUANEL war in den Reihen der Zouk-Band
Kwak zu finden.
Der ”Sunshine Reggae” mag mittlerweile mehr als ein Vierteljahrhundert auf
dem Buckel haben, der Good Vibrations-Song aus Dänemark ist trotzdem noch
in aller Ohren. Dass Tim Stahl & John Guldberg alias LAID
BACK auch heute noch auf den unbekümmerten Tropenso und setzen, ist
ja durchaus legitim – never change a winning team! Selbst ein Prince outete
sich ja schon als Fan der Dänen. Und so ist auch “Groovin’
On A Feeling” vom aktuellen Album Happy Dreamer (2005) mit den schon
bekannten Zutaten gewürzt: Steeld rums, pluckernde Rhythmusgitarren und ein
zurückgelehnter Beat sorgen für Strandzauber made in Scandinavia.
Auch die ghanaisch-karibischen Superstars der 1970er von OSIBISA
haben die Jahrzehnte munter überdauert und tourten kürzlich wieder über deutsche
Bühnen. Ihr Sound aus Highlife, Rock und Soul katapultierte sie damals ins
Bewusstsein europäischer Hörer und klingt auch heute noch zeitlos partytauglich.
Die Mannen um den Saxofonisten Teddy Osei, Drummer Sol Amarfio und Trompeter
Mac Tontoh konnten auf eine ganze Reihe internationaler Singlehits verweisen,
“Sunshine Day” war ihr erster Entry in die UK Charts
im Jahre 1976.
Wir bleiben bei global swingender Partylaune aus Westafrika: Der Beninois
LAURENT HOUNSAVI kam 1990 nach Paris, um dort
ein Wirtschaftsstudium aufzunehmen, nebenbei spielte er Chansons, Reggae-
und Latin-Mucke für die Metro-Passanten. Allmählich konnte er sich durch selbstverkaufte
Kassetten aus diesem buchstäblichen Underground hinaufarbeiten, ist heute
erfolgreich als Künstler mit unüberhörbarem Faible für kubanische Töne. Paris-Cubano
hieß denn auch sein erstes Studioalbum von 2004, aus dem wir hier den Auszug
“Mindé Sé” vernehmen – die Story eines Immigranten
in der Heimatsprache Fon, verpackt in ein zündendes Afro-Salsa-Arrangement.
Viele Partys auf dem Globus kommen ohne den Offbeat nicht mehr aus – Reggae
dient nicht nur zum Transport sozialkritischer Botschaften, sondern geht natürlich
ebenso ins Tanzbein. Winston Rodney aka BURNING SPEAR
kann ein Lied davon singen und es heißt “Walk” –
ein weltumspannender Tribut an die Beweglichkeit sowohl im Körper als auch
im Geiste. Bei so vielen Ländern, wie der Jamaikaner sie hier nennt, könnte
er fast den österlichen Urbi Et Orbi-Gruß in den Schatten stellen. Die bereits
dreieinhalb Dekaden andauernde Karriere des Rastafaris, der Marley und Marcus
Garvey zu seinen primären Einflüssen zählt, war immer gekennzeichnet von unverblümtem
Engagement für die Belange der Unterdrückten. 2003 hat er sein eigenes Label
gegründet, wurde prompt für einen Grammy nominiert und produziert munter weiter.
“Walk” kommt von seinem 2005er-Release Our Music.
Von der Karibik nach Louisiana: Ein richtiger Spätzünder ist BEAU
JOCQUE, der erst mit 35 Jahren zu seiner großen Liebe, dem Akkordeon
fand. Das war 1987, und unser Mann war gerade durch einen Unfall arbeitsunfähig
geworden, suchte deshalb nach neuen Horizonten. Das hieß fortan Zydeco, und
das schwarze Gegenstück zum Cajun erfuhr durch den hünenhaften Musiker und
seine Band, die HI-ROLLERS, eine Aufpeppung mit Rap, Rock und R&B-Zutaten.
Nach 12 Jahren unvergleichlicher Laufbahn erlag der Beau mit der mächtig grummelnden
Stimme einem Herzanfall. Als Reminiszenz an einen der großartigsten Kerls
der Sumpfmusik hat Putumayo hier einen seiner größten Tanzbein-Kracher, den
Titel “Just One Kiss” herausgepickt.
Die Pinguine vom Rio de la Plata sind uns schon sehr angenehm auf dem Putumayo-
Release Baila! aufgefallen. Jetzt gibt es ein Wiedersehen mit LOS
PINGUOS aus Buenos Aires. Achtung, verehrte Hörerschaft, das ist keine
jener gewöhnlichen Mestizo-Combos, wie sie derzeit massenhaft an unsere Gehörgänge
gespült werden! Die Argentinier bringen nicht nur Ska, Reggae und Latinrock-Vokabeln
unter einen Hut, sondern paaren diese Mixtur auch noch mit spanischen Gitarren,
kubanischer Tres, Cajón und einem wunderbar ohrwurmigen Satzgesang, der auch
schon mal an die vier Pilzköpfe erinnern mag. “My Love”
ist eine solche Perle, die die mittlerweile in L.A. lebende und erfolgreich
wirkende Gruppe auf ihrem Album Peripecias (2006) veröffentlicht hat.
Nun zur wohl traditionsreichsten Combo dieser Kompilation: 1963 bereits fanden
sich die Herren des ORCHESTRE TROPICANA D’HAITI
zusammen. Ihre Mission: Dem traditionellen Rhythmus des Karibikstaates, dem
Compas, auf Bigband-Ebene zu huldigen. Allen politischen, wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Turbulenzen trotzend hat das Orchester, das heute als
nationales Erbe Haitis verehrt wird, die Zeitläufte überdauert. Ständig kommen
junge Musiker dazu und sorgen für einen frischen und zeitgemäßen Anstrich
des Sounds, der trotz allem in der Tradition verankert bleibt. Das epische
“Gason Total” wurde 2003 zum 40jährigen Geburtstag
der Band veröffentlicht: Eine wunderbare, salsafizierte Hymne mit swingenden
Bläsersektionen, einem witzigen Keyboard und launigen Chorgesängen.
Rock auf dem Dancefloor zum Ausklang: SARAZINO
sind Vertreter der transatlantischen Brücke: Lamine Fellah kommt aus Algerien,
Walid Nahas aus dem Libanon, aber vereinigt haben sie sich im kanadischen
Montréal. Von der dortigen Basis aus haben sie ihre Erkundungen vor allem
in den Latin-Bereich vorangetrieben. 2003 etwa machten sie sich nach Ecuador
auf, um dort mit Gastmusikern der venezolanischen Ska-Helden King Chango und
den argentinischen Reggaemusikern Los Pericos ein spanischsprachiges Album
aufzunehmen. “Cochabamba” kommt von diesem Album
namens Un Mundo Babilon, und ruft im launigen Party-Mix zur sanften Weltrebellion
auf.
zurück
zur EXIL Homepage |
oder zum Gesamtkatalog
|
© EXIL MUSIK GmbH - 91593
BURGBERNHEIM - T 09843-95959 - F 09843-95900 - email: office@exil.de
Abdruck für Presse & Online-Medien erlaubt, Belegexemplar bzw Link erwünscht