CUMBANCHA Presents :
THE IDAN RAICHEL PROJECT
EXIL 869672 / LC 08972/ VÖ: 3.11.2006 / DISTRIBUTION: INDIGO
1. Bo’ee (Come With Me) (Idan Raichel) 4’26”
2. Mi’Ma’amakim (Out Of The Depths) (Idan Raichel) 5’51”
3. Ayal-Ayale (The Handsome Hero) (Traditional, arranged by Idan Raichel)
3’35”
4. Hinach Yafah (Thou Art Beautiful) (Idan Raichel inspired by ”Song of Songs”/Idan
Raichel) 4 ’53”
5. Im Tachpetza (If Thou Wisheth) (Rabbi Shalom Shabazi) 3’58”
6. Shuvi El Beyti (Come Back To My Home) (Idan Raichel) 3’54”
7. Im Telech (If You Go) (Idan Raichel) 2’47”
8. Be’Yom Shabbat (On Sabbath) (Sergio Braams/Idan Raichel) 3’34”
9. Brong Faya (Burn Fire) (Sergio Braams/Idan Raichel) 4’05”
10. Ulai Ha’Pa’am (May be This Time) (Idan Raichel) 2’39”
11. Azini (Comfort Me) (Mira Anwar Awad) 4’26"
12. Siyaishaya Ingoma (Sing Out for Love) (Traditional, arranged by Idan Raichel)
3’30”
Israelisches Songwriting, äthiopischer Folk, arabische Poesie,
jemenitische Gesänge, biblische Psalmen und Reggae-Riddims – wer das unter
einen Hut bringen möchte, den könnte man entweder wagemutig oder durchgedreht
nennen. Nun, es gibt einen Mann, der genau diese Quadratur des Kreises nicht
nur bewerkstelligt hat, sondern zugleich mit ihr in seiner Heimat Israel gar
zum Publikumsliebling geworden ist. Der 29jährige Keyboarder, Komponist und
Soundtüftler IDAN RAICHEL überquert mit seinem Project
zugleich musikalische und ethnische Barrikaden - und dies in einer Zeit, in
der wir täglich mit neuen Schreckensmeldungen aus dem Nahen Osten konfrontiert
werden. “Unsere Fähigkeit in Frieden zu leben hängt davon ab, ob wir bereit
sind, andere wertzuschätzen und ihre Verschiedenheit zu respektieren”, so
Raichels Credo. Als Antwort auf die Konflikte in seiner Heimat hat er einen
entspannten und zugleich extrem melodiösen Sound zwischen Worldmusic, Folkpop
und Akustik-Ambient entworfen. Nun kommt Raichels neue Platte auch in den
internationalen Vertrieb: Cumbancha, das brandneue Label des A&R-Vizechefs
von Putumayo, Jacob Edgar, g ibt damit einen grandiosen Einstand.
Schon mit neun Jahren, als er gerade anfängt Akkordeon zu spielen, ist der
in Kfar Saba geborene IDAN RAICHEL ein begeisterter Hörer von osteuropäischer
Gypsy-Musik. Seine Eltern lenken ihn musikalisch nicht in eine bestimmte Richtung,
ein offenes Ohr für alles prägt seine Jugend. Die ist von Studien auf d er
Jazzhochschule geprägt und vom Herantasten an die Tastenarbeit auf den Keyboards.
Die obligatorische Militärpflicht nutzt er in einer armeeeigenen Rockband.
Nach der Wehrpflicht beginnt die Karriere des jungen Musikers einen Spin in
eine unerwartete Richtung zu nehmen. An einem Internat für Einwandererund
Problemkinder kommt er als Counselor in Kontakt mit dem Folk und Pop der äthiopischen
Juden, die eine große Community in Israel stellen. Fasziniert von deren Klängen
frequentiert er fortan äthiopische Clubs im Zentrum von Tel Aviv, sucht auch
die Synagogen, die Hochzeitsfeste dieser Volksgruppe auf. In der Zwischenzeit
hat er sich schon zum gefragten Sessionmusiker gemausert, schwimmt sich von
den Aufträgen anderer jedoch bald frei, um eigene Pläne zu verwirklichen.
Demos mit befreundeten Musikern nimmt er zunächst im Haus seiner Eltern auf,
das er teilweise in ein kleines Studio umfunktioniert.
Von Beginn an ist es IDAN RAICHELS Anliegen, die
ethnische Vielfalt seines Heimatlandes in seiner Musik einzufangen: Die Vokalkünste
der jemenitischen Juden, die von spanischen Wurzeln geprägte Musik der Sepharden,
die Traditionen der Ashkenazy-Volksgruppe, die ihre Roots in Russland haben
und die Klänge der äthiopischen Juden, des “verlorenen Stammes Israels”, der
seit den 1980ern verstärkt ins Land kommt und dessen Anteil in der israelischen
Bevölkerung mittlerweile auf 85.000 angewachsen ist. Nicht zu vergessen freilich
die in Israel lebenden Araber, die fast 20 Prozent der Bevölkerung stellen.
Einem hellhörigen A&R-Menschen namens Gadi Gidor ist es zu verdanken, dass
Raichel unter Vertrag genommen wird, nachdem sein Demo bei vielen Labels zunächst
als zu “ethnisch” für die rigide israelische Popszene abgekanzelt wurde.
Nach der Einspielung des Albums explodiert das Interesse an Idan
Raichel und seinem Projekt förmlich: Bald fragt gar das Opernhaus von
Tel Aviv an und das Land ist begeistert von einer Show, in der Raichels Songs
eine Plattform für die Feier von Israels Diversität bieten. Das Album selbst
eilt schnell zum Status von Dreifach-Platin und Idan Raichel
wird zum herausragenden neuen Popstar Israels. Das zweite Werk namens
Mi Ma’amakim belegt, dass es sich bei seinem Unterfangen nicht um eine Eintagsfliege
handelt. Weltweite Auftritte absolviert Raichels Ensemble, unter anderem gastiert
man im Kodak Theater von L.A., der berühmten Kulisse der alljährlichen Oscar-Nacht,
und dem Apollo Theater von Harlem. Schließlich besuchen die Musiker im Jahre
2005 sogar Äthiopien und zwei der Bandmitglieder sehen das erste Mal seit
der Kindheit wieder das Land ihrer Herkunft. Beim 5. Ethiopian Music Festival
von Addis Abeba tritt das Idan Raichel Project als
erste israelische Band auf äthiopischem Boden auf, an der Seite des großen
Gesangsstars Mahmoud Ahmed. Der Kreis dieser großartigen grenzüberschreitenden
Musik-Geschichte hat sich geschlossen.
Natürlich wollen wir auch einige der herausragenden Musiker des Projekts näher
vorstellen: Raichels wichtigster Sideman ist der Drummer und Produzent GILAD
SHMUELI, der von Anfang an in die Ideen seines Compagnons eingeweiht
war und bei fast allen Stücken an den Schlagstöcken oder hinter dem Pult involviert
ist. Shmueli hat auf vielen Platten israelischer Popkünstler schon die Regie
übernommen. MIRA ANWAR AWAD aus Haifa ist eine arabische Israelin, die als
Sängerin und Schauspielerin an vielen Musicals und Theaterproduktionen des
Landes beteiligt war und ihre dramatische Sangeskunst für einen Song besiteuert
(Trac k 11). Die Äthiopierin CABRA CASEY, deren Stimme in zwei Stücken zu
hören ist (Track 2 + 9) wurde in einem sudanesischen Flüchtlingslager geboren,
als ihre Eltern auf dem Weg nach Israel waren und wuchs dann in einer Einwanderergemeinde
Südisraels auf. Raichel lernte sie beim Militär kennen. SERGIO BRAAMS sorgt
mit seiner Gitarre (Track 3) und als Sänger sowie Co-Autor (Track 8 + 9) für
die karibischen Untertöne im Bandgefüge: Der gebürtige Surinamer hat seine
Wahlheimat Tel Aviv mit den Rhythmen von der anderen Seite des Atlantiks entzündet,
rief die Percussion-Show Mayumana (d as israelische Pendant zu Stomp ) ins
Leben und war Leader der Reggae-Band, in der Raichel an den Keyboards stand.
Mit der 76jährigen YIHIA TSUBARA und ihrem Sohn SHALOM TSUBERI hat Idan Raichel
zwei traditionelle Vertreter der jemenitischen Vokaltradition gewinnen können
(Trac k Nr. 5). Südafrikanisches Kolorit kommt mit BONGANI XULU ins Spiel,
der bei einem Besuch in Israel Raichels Band im Konzert erlebte , fasziniert
von diesem Erlebnis, den Leader kontaktierte und hier nun als Gast zu hören
ist (Track 12).
Nun können auch die Hörer jenseits von Israel an ihr teilhaben. Mit der CD
The Idan Raichel Project veröffentlicht Cumbancha
Records einen Querschnitt durch die eindrücklichsten Momente der beiden bisherigen
Raichel-Alben. Es ist zugleich das musikalische Startpaket des Labels, mit
dem sich JACOB EDGAR, d er A&R-Mann und Sound-Scouter von Putumayo, seinen
Lebenstraum realisiert. “Bei Putumayo p flegten wir zu sagen, dass das Erstellen
einer Kompilation wie ein Rendezvous ist, und einen Künstler unter Vertrag
zu nehmen wie eine Heirat. Nach Jahren des Flirts mit einigen meiner Lieblingskünstler
ist es großartig, sich nun zu binden und sesshaft zu werden!”, so der enthusiastische
Gründer.
Sieben Jahre lang ist Edgar für Label-Chef Dan Storper um die Welt gereist,
hat sich auf d ie Klänge verschiedenster Kulturen eingelassen, in allen Winkeln
des Planeten Aufnahmen durchforstet – immer bemüht, für die Putumayo-Scheiben
die anregendsten und der Label-Philosophie entsprechenden Stücke ausfindig
zu machen. Der Ethnomusikologe verwirklicht mit seinem eigenen Label Cumbancha
(westafrikanischkreolisch für Jam Session, Party) eine Vision von einem Ort,
an dem Künstler unterschiedlicher Couleur zusammenkommen können. Und dies
sowohl im übertragenen wie konkreten Sinne: Während es vorgesehen ist, dass
die meisten der Alben in den Ursprungsländern produziert werden, gibt es jedoch
immer die Möglichkeit, dass auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Cumbancha-Headquarter
Aufnahmen gemacht werden. Dieses befindet sich nämlich in der großartigen
Natur von Charlotte, Vermont fast Tür an Tür mit den Charles Eller Studios.
Vielen herausragend en Künstlern, die schon auf den Putumayo-Zusammenstellungen
während der letzten Jahre zu hören waren, werden wir auf Cumbancha wieder
begegnen, so verspricht Edgar.
Vorerst tauchen wir ein in sein erstes Kapitel und geben aus dem grandiosen
Cumbancha-Erstling noch ein paar Anspieltipps an die Hand respektive die Ohren:
- ”Mi’Ma’amakim” (2):Im ursprünglichen Titelstück
seines zweiten Albums teilt sich Idan die Vocals mit Wagderass Avi Vese –
die ruhig fließende Popballade geht auf ein äthiopisches Traditional zurück.
- “Ayal-Ayale” (3): Der sonnige Karibik-Groove mit
Sergio Braams’ Gitarre wird kongenial zu einer traditionellen äthiopischen
Melodie gesetzt.
- “Azini” (11): Mira Anwar Awad brilliert mit dramatischer
Stimme in einem Track, der sich von ruhigen Pianosentenzen hin zu einem feurig
kreisenden Folkloretanz im Rock-Ambiente entwickelt. Die Feier der multi-ethnischen
Realität Israels funktioniert zumindest im Studio und auf der Bühne. Das Idan
Raichel Project setzt ein hoffnungsvolles Zeichen von gegenseitigem
Respekt und Achtung vor dem Anderssein – und webt ein überwältigendes Geflecht
zwischen Nahem Osten – Ostafrika und Karibik.
zurück
zur EXIL Homepage |
oder zum Gesamtkatalog
|
© EXIL MUSIK GmbH - 91593
BURGBERNHEIM - T 09843-95959 - F 09843-95900 - email: office@exil.de
Abdruck für Presse & Online-Medien erlaubt, Belegexemplar bzw Link erwünscht