FOLK PLAYGROUND

EXIL 6950-2 / LC 08972 / VÖ: 9.6.2006 / DISTRIBUTION: INDIGO

1.Victor Johnson: “This Old Man” (Trad.Ar, new lyrics by Victor Johnson) 2’03”
2. Zoe Lewis: ”Sheep” (Zoe Lewis) 3’05”
3. Jon Gailmor: ”Just Kiddin’” (Jon Gailmor) 2’12”
4. Michelle Shocked: ”Got No Strings” ((Leigh Harline/Ned Washington) 1’46”
5. Brady Rymer: ”It’s All How You Look At It” (Brady Rymer) 2’32”
6. Dan Zanes: ”Hop Up Ladies” (Trad.Arranged by Dan Zanes) 2’34”
7. Laurie Berkner: ”Froggie Went A Courtin” (Trad. Arr, Ad. lyrics by Laurie Berkner) 2’46”
8. Trout Fishing In America: ”Fill It Up” (Ezra Idlet/Keith & Beth Grimwood) 2’49”
9. Justin Roberts: ”Roller In The Coaster” (Justin Roberts) 4’06”
10. Leon Redbone: ”Polly Wolly Doodle” (Public Domain,Arranged by Leon Redbone) 2’27”
11. Elizabeth Mitchell: ”Crawdad” (Trad.Arranged by Elizabeth Mitchell and Daniel Littleton) 2’25”
12. Eric Bibb feat. Michael Jerome Browne: ”Just Look Up” (M.J. Browne & B. Markus) 3’34”

Dass ihre Serie mit Kinderliedern so beliebt werden würde, hätten die Putumayo-Leute selbst vielleicht gar nicht gedacht. Spielplätze auf der ganzen Welt hat das Label mit seiner “Playground”-Reihe schon besucht, von Afrika bis in die Karibik, von Lateinamerika bis nach Frankreich. Zum zweiten Mal stellt der New Yorker Verlag nach Sing Along With Putumayo nun Songs für Kinder aus den USA vor. Country-Musik, früher Jazz und vor allem die Klassiker des Folkrevivals der 1950er und -60er bilden das Füllhorn, aus dem die kindgerechten Musikanten in Amerika schöpfen können. Kein Wunder, dass viele ehemalige Rockmusiker den Weg in die Kindersparte eingeschlagen haben. Auch internationale Größen wie Eric Bibb und Michelle Shocked reihen sich in den Liederreigen für Kids ein. Alles in allem wieder eine vergnügliche Entdeckungsreise gerade für uns Europäer – ganz gleich ob Kinder, Eltern oder einfach nur Folk- und Country-Fans.

Mit einem Teil des Erlöses aus den Verkäufen von Folk Playground unterstützt Putumayo den Fund for Folk Culture. Der Fund setzt sich dafür ein, dass Volkskultur und traditionelles Liedgut lebendig bleiben und dynamisch an kommende Generationen weitergegeben werden kann.

Der Folksänger VICTOR JOHNSON kommt aus Oregon und wurde schon durch Kindheitserlebnisse auf seine musikalische Laufbahn eingelenkt. Als er klein war, musizierten seine Eltern nachts mit Freunden und Victor lauschte heimlich der Musik, die durch ein Heizungsrohr zu ihm nach oben drang. “Die Musik, die ich spiele, wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Auch ich habe sie bekommen, und jetzt gebe ich sie zurück an alle, die sie hören wollen.” Für die Putumayo-Platte tut er das mit dem bluesigen Folk-Klassiker “This Old Man”, anhand dem viele Kinder das Zählen lernen.

Mit ZOE LEWIS wechseln wir hinüber nach Massachussetts. Die gebürtige Engländerin ist bekannt für ihr witziges Arsenal an Instrumenten: Nicht nur Gitarre und Klavier zählen dazu, auch Harmonika, Ukulele, Blechflöte, Akkordeon und Mundtrompete. Die unternehmungslustige Songwriterin lässt sich vor allem auf ihren Reisen inspirieren. Die Idee für “Sheep” bekam sie, als sie mit dem Flugzeug über eine Schafherde flog. Das Lied beschreibt das Leben aus der Perspektive eines solchen Schafs, verziert durch Jodel- und Blök-Intermezzi.

“Innendrin bleibe ich immer ein Kind, egal wie groß ich werde” – so die Überzeugung von JON GAILMOR. Der Songschreiber aus Vermont ist seit den 1970ern weit gereist, hat sein Kinderprogramm in so entfernten Weltgegenden wie Russland und Ecuador für die Kleinen gespielt. Der Song “Just Kidding’ ist die Titelmelodie zu seinem Radioprogramm für Kids.

Auch eine der größten Berühmtheiten des US-Folk hat sich mit Liedern für Kinder hervorgetan. MICHELLE SHOCKED präsentiert mit “Got No Strings” einen Song aus der Disney-Verflimung von Pinocchio – er stammt aus einem Album, mit dem sie sich ganz den Soundtracks zu den Zeichentrick-Streifen gewidmet hat. Unverkennbar hat Michelles Herkunft auf ihre Version des Songs abgefärbt: Texas Swing mit lupfiger Fiedel und Slidegitarre ist angesagt.

An der Seite von Bob Dylan, David Crosby und David Byrne stand unser nächster Sänger auf der Bühne: BRADY RYMER ist durch 13 Jahre Mitgliedschaft in der Band From Good Homes erprobter Rock’n’Roller, beendete sein unstetes Künstler- und Tourleben aber, als er Vater wurde und machte sich an eine neue Herausforderung: Das Schreiben von Kinderliedern. Mit “It’s All How You Look At It” stellt er einen besonders gelungenen Song aus seiner Werkstatt vor. Er handelt davon, wie man mit etwas Phantasie einfache Dinge in große Kunst- und Bauwerke verwandelt: Töpfe und Pfannen werden zum Schlagzeug, die Pappschachtel zum Schloss, der Sandhaufen zur Schokoladentorte.

Ebenfalls aus dem Rock’n’Roll-Zirkus ins Fach der Folkmusik und der Kinderlieder wechselte DAN ZANES. Einigen wird er von der Band Del Fuegos in Erinnerung geblieben sein. Seine Tochter brachte ihn später auf den neuen Pfad, den er nun als einer der beliebtesten Sänger in der Sparte “Unterhaltung für die ganze Familie” beschreitet. Ein Traditional hat er mit “Hop Up Ladies” ausgekramt und aufgepeppt - Mike und Peggy Seeger haben das Lied bekannt gemacht, Dan interpretiert es u.a. mit Banjo und einer Hawaiigitarre.

Ebenfalls Ex-Rocklady und heute sehr gefragt in der Kinderunterhaltung ist LAURIE BERKNER, Stammgast in der berühmten US-Show “Jack’s Big Music Shoe”. In ihrem Repertoire findet sich traditionelles Material, aber auch eigene Songs werden kindgerecht und mit ungebremster Spiellaune unter die Kids gebracht. Bei “Froggie Went A Courtin’” handelt es sich um einen der US-Folkklassiker schlechthin, der hier mit einem quirligen Piano untermalt wird.

Als ungleiches Paar fomen der kleine Keith Grimwood und der lange Lulatsch Eric Idlet aus Arkansas das Duo TROUT FISHING IN AMERICA (“Forellen-fischen in Amerika”). Zwölf Alben haben die beiden schon eingespielt und blicken auf eine Karriere von 30 Jahren zurück. In ihrem munteren Folksong “Fill It Up” geht es um das Großwerden - ein Kind beobachtet sich beim Wachsen: ”Anscheinend waren manche Sachen groß, als ich noch klein war. Manches verändert sich, indem es gleich bleibt. Jeden Tag wurde ich ein kleines bisschen größer. Ein Zentimeter, zwei Zentimeter, drei Zentimeter, vier, immer weiter weg vom Fußboden. Nach oben zum Ende und nach unten zum Anfang. Ich wachse solange, bis es mir reicht.”

Als Vorschullehrer bringt JUSTIN ROBERTS aus Chicago die besten Voraussetzungen für einen Folksänger von Kinderliedern mit. Seine Markenzeichen sind selbstgeschriebene Stücke, die er auf Tourneen für seine jungen Zuhörer spielt. Roberts ist ein Meister darin, sich in die Vorstellungswelt der Kleinen hineinzuversetzen. Seine Themen können Monster unter dem Bett sein, oder das Erlebnis, eine Brille zu bekommen. “Roller In The Coaster” beschreibt das Auf und Ab im Leben: Auch wenn es mal nicht so läuft wie erhofft, ein fröhlicher Song wie dieser hilft über Enttäuschungen hinweg.

Tief in die US-amerikanische Vergangenheit tauchen wir mit LEON REDBONE ab. Der kauzige Sänger, der ein wenig an Groucho Marx erinnert, lässt sich von frühem Jazz, Schlagern, Swing und Ragtime inspirieren. “Polly Wolly Doodle” ist so ein nostalgisches Kleinod, ein Spiellied, dessen Wurzeln in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen: “Auf den Gleisen sitzt ein Heuschreck, stochert aus den Zähnen sich den Dreck weg. Polly Wolly Doodle von früh bis spät. Mach es gut, mach es gut, mach es gut, mein blondes Elfchen. Ich fahre nach Louisiana zu meiner Suzy-Anna. Polly Wolly Doodle von früh bis spät.”

Ebenso vernarrt in alte Country- und Folkmusik sind ELIZABETH MITCHELL und DANIEL LITTLETON, die alte Songs in einer sehr relaxten Art mit wunderschönen Chorsätzen interpretieren. Viele Kinder in den USA haben anhand ihrer Versionen die Klassiker des Landes kennen gelernt. Der bekannte Song “Crawdad” handelt von zwei Flusskrebs-Fischern, die losziehen, um diese Leckerbissen an Land zu ziehen. “Du nimmst den Stock, und ich die Schnur. Du nimmst die Schnur, und ich den Stock. Du nimmst die Schnur und ich den Stock, dann kriegt der Flusskrebs einen Schock.”

Ein lieber alter Putumayo-Bekannter beschließt die achte Kinderlieder-Platte des Labels und hat sich diesmal Verstärkung eingeladen. ERIC BIBB ist durch seine spielerische Art, in der er Blues, Gospel und Folk verbindet bekannt geworden, sein Kumpel MICHAEL JEROME BROWNE ist Spezialist für traditionelle Folkmusik. In “Just Look Up” greifen sie einen Gospelsong auf und erzählen davon, dass man immer den Beistand des Himmels anrufen kann, sollte mal was schief laufen im Leben.
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