1. Ritual 3’45"
2. Elegua 4’20"
3. Disco Cruz 4’30 "
4. Meu Canto 3’21"
5. Cara Nueva 4’40"
6. El Ska 4’53"
7. Boomerang 3’40"
8. Deixa 4’23"
9. Dorar 5’36"
10. Vida 5’23"
Autor: Wagner Pa
Unter Brasilianern, speziell unter Musikern, ist der Name Wagner überaus beliebt. Gerne schmückt man sich dort mit dem Namen des leicht größenwahnsinnigen Opernschreibers, um dezent auf den eigenen Genius hinzuweisen. Im Falle von WAGNER PÁ schwingt da allerdings feine Ironie mit. Denn der Paradiesvogel mit Wahlheimat Barcelona war und ist - auch nach seinem internationalem Erfolg - immer noch der nette Typ von nebenan. Mit seiner unverkrampften, sonnigen Hinterhof-Attitüde präsentiert das singende und flötenspielende Barrio-Original nun «Melic». Übersetzt aus dem Katalanischen bedeutet das Bauchnabel. Auf sein eigenes Zentrum hat Senhor Pá wohl auch gehört, denn auf dem dritten Werk musiziert er organischer, mittiger und selbstbewusster als je zuvor.
Seine Geschichte wurde inzwischen oft erzählt, und dies sogar
im FOCUS, bei VIVA und im NDR. Für die neu Hinzugestiegenen noch einmal Wagners
Eckdaten: 1966 in Rio g eboren wächst er in Brasilia auf, kommt mit seiner
Diplomatenmutter sechzehnjährig nach Barcelona. Im Gepäck hat er eine Vorliebe
für Samba-Funk und Bossa, als DJ weitet er seinen Horizont in Richtung afrikanische
Musik aus. Er gehört zu den Grundsteinlegern für die Mestizo-Szene, sieht,
wie sich die legendären Bands Macaco und Dusminguet herauskristallisieren,
arbeitet selbst für Fermin Muguruza. Das Debütalbum mit seiner Band Brazuca
Matraca hat noch den Charme des naiven Demotapes. In verschmitzter Spontaneität
wurden afro-brasilianische Anklänge, Salsa-Samples und flötendurchwobene Sommerliedchen
vereinigt, Manu Chao half seinem Freund dabei. El Imparab le Transeunte
bündelte die amorphe Energie des neuen Antistars von der Costa Brava. Seine
Künstlerseele breitete die Flügel Richtung Tango einerseits, Richtung Drum’n’Bass
andererseits aus, mit Reggae, Funk und Samba als bewährten Eckpfeilern.
Nun stößt der Barna-Brasilianer in ein etwas rockig-funkigeres
Horn. «Melic», der dritte Wagner-Streich, feiert
immer wied er die Klänge und Grooves verzerrter Rhythmusgitarren, die Songideen
sind gestraffter, die Beats einen Tick tanzbarer. Gleichzeitig tragen die
Pinselstriche von Ska, Samba, Afro- Brasil, Afro-Beat und experimentellen
Reminiszenzen an den Tropicalismo dazu bei, dass schließlich wieder eine bunte
Leinwand vor unseren Ohren ersteht, ein Mosaik aus Wagners eigener Biographie
und der seines Barrio. Die Équipe komponiert sich aus bewährten Kumpeln und
neuen Gesichtern: Auf Produzent und Kumpel TOTI ARIMANY von Dusminguet kann
Pá zum dritten Mal bauen, als Gitarren-Rockeiro posiert CESC PASCUAL. JUAN
CRUZ SANTAL, genannt «EL PLUMA», breitet sich am Schlagwerk aus, Bass-Basis
und Bläser kommen von MATÍAS MIGUEZ. Und mit CHICO CÉSAR ist bei einer wunderschönen
Ballade auch ein prominenter transatlantischer Verbündeter im Boot.
Nonchalance und Laissez-Faire gepaart mit selbstbewusster Barrio-Energie:
Wagner Pá offeriert mit seinem dritten Opus eine kosmopolitische Bauchmusik
vom Mestizaje-Nabel der Welt.
Anspieltipps:
- «Eleguá» (2): Die erste Singleauskoppelung in Spanien stellt sich als
kongenialer Hybrid aus Afrobeat-Anteilen und Maracatú aus dem brasilianischen
Nordosten vor. Die an Anrufungen der Candomblé-Religion angelehnte Hymne ist
eine Gemeinschaftskompo sition von Wagner und Produzent Toti Arimany.
- «Cara Nueva» (5): Ein flinker Afro-Funk wächst sich zu einer perlenden
Salsa aus, die transparenten Flötentöne von Wagner erinnern an eine zwanglose
Descarga-Session.
- «Dorar» (9): funkige Gitarren mit kurzen Anflügen im Stile von James
Browns Combo treiben zum entspannten Chorus mit der neckischen Vokaleinwürfen
von Miriam Swanson voran, d as Finale zwinkert zum Afro-Pop hinüber.
- «Vid a» (10) - Ein Samba-Tänzchen zum Ausklang hat auf Wagner-Alben
schon fast Tradition, hier gerät er zum bilingualen Zwitter zwischen Portugiesisch
und Katalán
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