Putumayo Presents:

Latin Lounge

 

EXIL 6216-2 / LC 08972 / VÖ: 5.9.2005 / DISTRIBUTION: INDIGO


1. Alacrán: "Reflejo De Luna" (Roby J.C. Colella) 4‘14"
2. Roberto Poveda: "Sueñó Mamá" (Roberto Poveda) 3‘20"
3. Bebe: "Siempre Me Quedará" (Bebe) 3‘50"
4. Sidestepper: "Dame Tu Querer" (R.Blair/I.Benavides) 4‘18"
5. Si*Sé: "Mariposa (en Havana)" (Carol C./Nickodemus) 4‘37"
6. Luiz De Aquino: "Caminhos De Cuba" (Luiz De Aquino, Jr.) 3‘12"
7. Amparanoia: "Don’t Leave Me Now" (Amparao Sanchez/Eldys I. Vega/Jairo Zavala) 3‘39"
8. Wagner Pa & Brazuca Matraca: "Folia (Wagner Pá) 3‘38"
9. Charanga Cakewalk: "Carmela" (M. Ramos/ R.Arteaga) 2‘51"
10. Federico Aubele: "Esta Noche" (Federico Aubele) 4‘10"
11. Deepak Chopra feat. Adriana Castelazo: "In Love With You" (Deepak Chopra/Adam Plack) 2‘56"
12. Andrés Linetzky & Ernesto Romeo: "Sentimientos" (Jaime Wilensky) 4‘31"


Wir sind relaxt durch die glühende Sahara geritten, haben uns im Mississippi-Delta bluesige Samples mit coolen Beats zu Gemüte geführt, sind durch die Chill-Clubs der alten Welt gezogen: Putumayos Lounge-Reihe sorgt seit dem Startpaket World Lounge für immer neue Spielarten von kühler Klangbrise mit der bewährten Mischung aus globalen Tupfern und elektronischer Entschleunigung. Gerade richtig für die letzten heißen Tage des Sommers 2005 kommt das fünfte Kapitel, mit dem Weltmusiker die Langsamkeit entdecken können: Lässige Klanglandschaften zwischen Buenos Aires und Paris, zwischen New York und Rom, Texas und Barna mit einem Schuss Son, Tango, Bossa oder Hispano-Pop. Große Mestizo- und Electro-Namen treffen auf unentdeckte Soundtüftler aus dem großen Kosmos der Latino-Magie. Und ein guter Zweck verbindet sich mit der frischen Sommerplatte auch: Ein Teil des Erlöses kommt der Organisation Oxfam Holland/Novib für ihre Entwicklungshilfe in Südamerika zugute.


Es ist noch gar nicht lange her, dass sich der Tango Argentino willig mit Elektronica-Kniffen paaren wollte. Seit einigen Jahren aber ergötzen sich immer mehr Bandprojekte an der Hochzeit von Bandoneón und Programming. ALACRÁN aus Rom springen gekonnt auf den Zug auf und haben mit "Reflejo De Luna" eine Perle für den sommernächtlichen Tanz geschaffen: Bandoneón, Gitarre und Geige in perfekter Euphonie mit Dub-Strukturen und schwüler Frauenstimme. Die gehört Paola Fortini, eine Dame, die von Bossa über Fado bis zu nahöstlichen Farben über ein erstaunliches Spektrum an vokalem Vermögen verfügt. Ihr Partner bei Alacrán ist der Gitarrist, Komponist und Produzent Stefano Micarelli, der sich im Kreuzfeuer von Jazz, Weltmusik und der elektronischen Szene aufhält.

Die Liedermacher auf Kuba heißen Trovadores, und die Youngsters der Zunft wurden unter der Marke Nueva Trova bekannt. Einen äußerst interessanten Vertreter dieser Gilde dürfen wir mit ROBERTO POVEDA kennen lernen: 1989 zog er mit dem musikalischen Rüstzeug der Insel nach Kolumbien, wo er sich zum Star einer Seifenoper mauserte. 1997 hieß die dritte Station seines Logbuchs Miami - dort begann er, als Hitlieferant für Latinpop-Größen zu wirken. 2004 war es Zeit für sein Soloalbum, das unter dem Motto Son Eletrico firmiert. "Sueño Mama" ist sein süßer, salsa-angehauchter Liebestrunk für die Angebetete: "Mama, von Dir träume ich die ganze Nacht, und wenn ich aufwachen möchte, dann funktioniert das nicht, ich träume, ich sei auf einer langen Straße, die zum Meer führt, wo Du auf mich wartest."

Eine leibhaftige Grammy-Siegerin steht nun vor uns. Schlicht BEBE nennt sie sich, hat’s aber faustdick hinter den Ohren. Die Popelfe kommt aus Valencia, ihre Eltern waren noch eher im folkigen Umfeld angesiedelt. Gerade volljährig zog sie nach Madrid, um als Singer-Songwriterin durchzustarten und gewann auch prompt ein paar Preise. Richtig angezogen hat ihre Karriere durch die Kollaboration mit dem Produzenten und Remix-Künstler Carlos Jean, der mit ihr das spanienweite Erfolgsalbum Pafuera Telarañas (Hinaus, Spinnweben!) austüftelte. Seitdem ist Bebe eine nationale Ikone. "Siempre Me Quedará" bietet poolkompatibles Relax-Feeling mit einem ebenso sommerlichen Text: "Ich werde immer hier bleiben, die sanfte Stimme des Meeres kehrt zurück, um den Regen einzuatmen, der über diesen Körper fallen wird, über die Blume, die in mir sprießt."

Eine der überzeugendsten Euro-Latin-Brückenschläge hat sich wohl im Projekt SIDESTEPPER manifestiert. Vor mehr als einer Dekade trieb es den Ex-Real World-Mitarbeiter Richard Blair nach Bogotá, wo er sich mit den klanglichen Kosmen Kolumbiens auseinander setzte, unter anderem auch in Diensten des größten männlichen Popstars, Carlos Vives stand. Mit dem Produzenten Ivan Benavides taten sich neue elektro-akustische Horizonte auf, die sich mittler-weile auf zwei Alben begutachten lassen. "Dame Tu Querer" spielten der Kolumbianer und der Brite für das zweite Œuvre 3 am: In Beats We Trust in Havanna ein, vokal subventioniert durch den Sänger Ronald Infante.

Was sich an Loungigem im Revier des Hudson River abspielt, trägt zwangsläufig Latin-Züge, von wegen Schmelztiegel Big Apple und dergleichen. SI*SE ist eine feine "Komposition" aus dominikanischen Vokalfertigkeiten (Sängerin Carol C. stammt aus der DomRep) und New Yorker Studio-Skills (Cliff Cristafaro mischt in der Keyboarder- und Produzenten-Szene von Brooklyn mit). Ihre eleganten Global Danceflloor-Kreationen pendeln sich zwischen HipHop, Elektronica und Latino-Vokabeln ein. Mit "Mariposa
(En Havana)" erlauben sie uns schon mal, in ihr demnächst erscheinendes Album hineinzuspicken: Ein sanft gleitender Slow Tempo-Son mit sattem HipHop-Fundament ist der Vorbote des nächsten Releases.

Ein Brasilianer in Paris - von immer mehr begabten Musikern aus Rio und São Paulo dringt die Kunde aus der Seine-Stadt. LUIZ DE AQUINO lebt beispiels-weise schon seit 1984 unterm Eiffelturm, wo er von der Laufbahn des klassischen Gitarristen abhüpfte und begann, in kleinen Clubs aufzutreten. Später setzte er seine Pferde auf die Fertigung von Werbejingles und Filmmusiken. Esquina Do Tempo nannte sich 2004 schließlich sein erstes Solo-Output. Ein wahrer Meisterstreich aus Luiz’ Debüt steckt in "Caminos De Cuba", bringt er hier doch ganz panamerikanisch Bossa-Allüren mit Tango- und Musette-Anflügen sowie einer kräftigen Beigabe von Son dar. Und eine Nachfrage ergibt: In der Tat wurde dieser Song durch den Film Buena Vista Social Club inspiriert.

Powerfrau aus Madrid - ganz gegen den Strom der übermächtigen Mestizo-Clique in Barcelona behauptet sich in Kastilien die tapfere Amparo Sanchez mit ihrer Band AMPARANOIA. Auf zahlreichen Livekonzerten rastete uns in den vergangenen zwei Jahren schier die Kinnlade aus ob der charismatischen Wirbelwindpräsenz der Señora. Frau Sanchez, gebürtig in Granada, koppelt Flamenco, Reggae, Ska, und Bolero - gelernt hat sie das vom großen Idol Manu Chao. Dekoriert mit dem BBC World Music Award haben Amparanoia bereits fünf Alben veröffentlicht. Auf "Don’t Leave Me Now" kommt’s zu einer Verschwörung mit den Texmex-Latinrock-Americana-Jungs von Calexico, und da wird’s zum Klang einer launigen E-Gitarre auch mal ganz melancholisch: "Alles schläft und ich beobachte, wie die Kerze hinunterbrennt, die Dämmerung wartet auf mich, um mir ihr Licht zu schenken."

Kaum hat man von Barcelona gesprochen, da reckt sich auch schon einer ihrer schillernden Köpfe hervor. Als Paradiesvogel hat der Manu Chao-Kumpel WAGNER PÁ mit seinem kunterbunten Kollektiv BRAZUCA MATRACA aus spanischen, argentinischen und venezolanischen Musikern in den letzten Jahren unsere geneigten Gehörgänge erobert. Wagner kam mit seiner Diplomatenmutter aus Brasilia nach Catalunya, verdingte sich zunächst als polyglotter DJ, arbeitete dann mit Macaco, Sargento Garcia und Busenfreund Manu, schmiedete letztendlich seine eigenen liebevollen Mestizo-Kleinode, die er selbst "Taschenmusik direkt aus dem Herzen" nennt. "Folia" stammt aus seinem Erstling und verkörpert mit seiner nonchalanten Posaune und den minimalistischen Gitarren den typischen Wagner-Sound - in der zweiten Reihe deutlich zu erkennen die vokalen Hereingaben von Manu Chao.

Mit mexikanischer und kubanischer Musik, Rock und Country wuchs der Pianist und Komponist Michael Ramos im texanischen Houston auf, wechselte dann nach Austin und stand für Paul Simon, John Cougar Mellencamp oder Patty Griffin im Studio. Die Latin-Vorlieben seiner jungen Jahre blieben aber stets ein Thema, was auf seinem ersten Soloprojekt 2004 wieder in voller Blüte zum Vorschein kam: Für Loteria De La Cumbia Lounge legte er sich das Pseudonym CHARANGA CAKEWALK zu und überraschte mit einer ungewöhnlichen Fusion. "Carmela" ist ein lustiges Häppchen aus seinem Opus, entwickelte sich aus einer Melodiezelle zu einem Kurzfilm, und es soll - so bekennt der Schöpfer - an die coole Jet-Set-Atmosphäre der Sechziger erinnern.

Nochmals eine Exkursion in den Tango-Dancefloor, diesmal aus dem Ursprungsland des Tanzes. FEDERICO AUBELE, Fan der Beatles, Kinks und Ramones und ehemaliger Poparrangeur und DJ kam mit seinem Album Gran Hotel Buenos Aires auf den Trichter, seine argentinischen Wurzeln mit Lounge-Ingredienzien zu verquirlen. Das schließt auch chillige Latingitarren, dubbige Bässe und hauchende Frauenstimmen nicht aus, wie sich auf "Esta Noche" nachhorchen lässt. Gabriela Maiaru heißt die Dame, die ihm die Vokalspuren versüßt hat.

Ein Alternativmediziner und Schriftsteller als Lounge-Musiker? Im Falle von DEEPAK CHOPRA verträgt sich das exzellent. Neben seiner pionierhaften Vereinigung von Schulmedizin und natürlichen Heilpraktiken und seiner Herausgabe von 35 Büchern findet er noch Zeit, seiner Liebe zu klassischer Dichtung und globaler Musik Rechnung zu tragen. Und da kommt es dann zu einzigartigen Begegnungen: Für A Gift Of Love II: Oceans Of Ecstasy gruppierte er Gedichte des indischen Schriftstellers Rabindranath Tagore mit Soundscapes von Adam Plack. Die Rezitation der Verse besorgt Chopra selbst, oder überträgt die Aufgabe prominenten Persönlichkeiten aus verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen, unter ihnen Martin Sheen, Antonio Banderas oder Madonna. Für "In Love With You" konnte er die mexikanische Sängerin ADRIANA CASTELAZO gewinnen.

In Argentinien findet die Latin Lounge ihren finalen Hafen. ANDRÉS LINETZKY ist einer der führenden Figuren der aktuellen Tango-Szene am Rio de la Plata und konnte sich als Pianist des Tango Orchestra of Buenos Aires etablieren. Zugleich erwärmt er sich aber auch für Rock, Jazz und elektronische Musik. Für "Sentimientos" hat er sich mit dem Elektronica-Produzenten ERNESTO ROMERO zusammengetan, um dem Tango bei einem jüngeren Publikum die Pforten zu öffnen. Eine relaxte Hymne auf das Genre mit schmelzender Geige, pfiffigem Bandoneón und coolen Beats ist herausgekommen.

"Latin Lounge" bietet den optimalen Soundtrack für das Verklingen des Sommers 2005: Chillige Tango-Melancholie, cooler Urban Son und heruntergetunte Mestizo-Hitze.

 

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