Exil Musik presents
DROP THE DEBT
STREICHT DIE SCHULDEN!
EXIL 2287-2 | LC 08972 | VÖ: 17.3.2003 | DISTRIBUTION: INDIGO
Seit langem engagieren sich Pop-Künstler wie Bono Vox von U2 in Kampagnen zum Erlass der Schulden für die "Dritte Welt". Nun bündeln Künstlerinnen und Künstler aus den betroffenen Ländern, unterstützt durch Kollegen aus dem reichen Teil des Globus, ihre Stimmen zu einem Aufruf von noch ungekanntem, weltumspannendem Ausmaß. "Say it Loud!" ist das Motto - und zugleich der Name der französischen Organisation, die unter Leitung von François Mauger mit diesem Projekt viele Musiker und Produzenten in französischen, brasilianischen und afrikanischen Studios gewinnen konnte. Zwanzig unabhängige Labels sprangen weltweit auf die Aktion auf und veröffentlichen in den jeweiligen Ländern das Album im Verbund mit den dortigen Nichtregierungs-Organisationen. In Deutschland ist dies erlassjahr.de, der pro verkaufter CD mindestens 1 Euro zufließen wird.
Das Ergebnis der globalen Kraftanstrengung ist fast einzigartig - denn weder steckt hinter Drop The Debt - STREICHT DIE SCHULDEN! ein angestrengtes, agitatorisches Politrock-Album, noch präsentieren sich hier die Musiker bloß um der guten Tat willen mit altbekanntem Material . Vielmehr entsteht mit den siebzehn Songs aus vielen Genres der globalen Musik ein klingendes Mosaik der Welt mit vielen überraschenden, nicht für möglich gehaltenen Duetten und Teamworks und das Beste: Nirgends waren die sämtlich neu eingespielten Lieder vorher zu hören. Mehr als 100 Künstler haben sich an den Aufnahmen beteiligt, die sich über anderthalb Jahre erstreckten. Alle verzichten auf ihre Gage, um mit ihren Versen der Forderung nach Entschuldung eine prominente und effektive Stimme in der Weltöffentlichkeit zu verleihen. Cesaria Evora, die barfüßige Diva von den Kapverden, Afrikas derzeit gefragtester Künstler Lokua Kanza, der schon als Produzent für Miriam Makeba tätig war, und die legendäre venezolanische Sängerin Soledad Bravo sind nur die vertrautesten Namen. Darüber hinaus haben sich engagierte Poeten und alternative Bandkollektive, Reggaemusiker, Rapper und DJs, leuchtende Stars und aufgehende Sterne aus dem Senegal, Brasilien, Kolumbien, Burkina Faso, der Elfenbeinküste, Kamerun, Südafrika, der DR Kongo, Zimbabwe, Japan, Frankreich und Österreich eingefunden. Exil porträtiert sie und stellt ihre Arbeit vor.
01 - Sally Nyolo & Shing02 ´Tilmaª (remix)
Aus den Regenwäldern
des südöstlichen Kameruns hat Sally Nyolo
die traditionelle Musik des Béti-Volkes und den pumpenden bikutsi,
das neben dem makossa eines Manu Dibango wichtigste Popgenre ihres Landes,
auf die internationalen Weltmusik-Bühnen getragen. Nach einem kurzen Gastspiel
bei den A-cappella-Damen von Zap Mama machte sie sich 1996 mit einer
farbenprächtigen Show auf, ihr Publikum solo zu erobern. Ein staubtrockener
Bass im Teamwork mit dem hackenden Klicken der E-Gitarre, einsatzfreudige Drums
und zwei Background-Sängerinnen mit wandlungsfähigem Kopfschmuck sind
alles, was sie für ihren knackigen Neo-Bikutsi braucht. Und bei
alldem betört der reiche, lautmalerische Klang der Muttersprache Eton,
der hin und wieder auch durch Imitationen der nächtlichen Tierwelt im Regenwald
angereichert wird. Nyolo, die ihre Zelte
nun vorrangig in Paris aufgeschlagen hat, bereichert ihre Afro-Show mittlerweile
auch durch Reggae und urbanen Soul, wie sich auf dem aktuellen Album "Zaïone"
zeigt. "Tilma" ist ein Remix aus diesem Werk, in den der japanische
Rapper Shing02 ein paar stringente Sprechpassagen
einflicht. Der 27jährige wuchs in Tansania, England und Japan auf und wurde
in den Neunzigern Teil der kaliforni-schen HipHopSzene, bevor er in Nippon Aufsehen
erregte. Derzeit lebt er in Oakland und bastelt an verschiedenen Projekten Neuer
Musik, unter anderem mit seiner "Terracotta Troupe XGND".
02 - Teofilo Chantre & Cesaria Evora ´Quem podeª
Die barfüßige
Diva und der Songschreiber mit der smarten Stimme sind seit vielen Jahren künstlerisch
ein unzertrennliches Paar. "Ausencia", die melancholische Ballade,
die die Evora im Soundtrack zu Emir Kusturicas
Film "Underground" singt, ist nur einer der Hits aus Chantres
Feder. Mit seinen Texten im Kriolu steht der Kapverdianer in der lebendigen
Tradition der "Claridade"-Lyriker, einer Bewegung der Zwanziger Jahre:
"Jeder Kapverdianer gilt als Poet", stellt er klar. Wie viele seiner
Landsleute kehrte Chantre dem dürre-
und armutgeplagten Archipel den Rücken und lebt seit 1977 in der starken
kapverdianischen Gemeinde von Paris, wo er in kleinen Clubs und auf großen
Bühnen eine brasilianisch angehauchte Spielart des kreolischen Chansons
pflegt. Seine Lieder spiegeln stets die Sehnsucht nach der Heimat wider, in
der er ein allmähliches kulturelles Erwachen beobachtet: "Natürlich
gibt es auf den Kapverden schwerwiegendere Probleme für die Regierung,
als sich um die Kultur zu kümmern. Traditionelle Musik hat ohnehin einen
schweren Stand, im Radio hört man sehr viel Kommerz. Doch allmählich
erkennen die Politiker, dass unsere Musik ein wichtiger Exportartikel ist, aber
auch ein Mittel, Touristen anzulocken und stellen deshalb ein bischen Geld dafür
bereit." Das Duett der beiden Stars aus Cabo Verde, "Quem
Pode", ver-körpert eine langsam schlurfende morna,
den bekanntesten Rhythmus der Inseln und verpackt darin ist ein nachdenklich
stimmendes Tableau über Armut und Reichtum.
03 - Chico César & Les Fabulous Trobadors ´Il faut payer (devo e não nego)ª
Die musikalischen Stereotypen aus dem Land des Zuckerhuts beginnen zu bröckeln. Wo für lange Zeit Samba, pompöser Rio-Carnaval oder gepflegte, einem Jazz-Publikum zugängliche Bossa Nova unser Bild von Brasilien beherrschten, etabliert sich seit etwa zehn Jahren zu-nehmend die regionale Kultur der afrikanisch, karibisch und indianisch gefärbten Bundes-staaten wie Bahia, Paraíba, Maranhão. Paraíbas berühmtester Emigrant in São Paulo ist derzeit Chico César ein gewitzter Poet und Songlieferant für Stars wie Daniela Mercury, der aus Funk, Reggae, Beatles-Anleihen und folkloristischen Tönen wie dem forró oder der embolada einen einzigartigen populären Stil geschmiedet hat. "Ich stehe in der oralen Tradition des Nordostens, wo das gesprochene Wort sehr wichtig ist. Außerdem habe ich Semiotik studiert und lernte die poesie concrète der Dichter aus São Paulo lieben. Die Wortkunst ist stets sehr präsent in der brasilianischen Pop-Musik, das Klischee von Sonne, Strand und wenig Wäsche ist irreführend wir haben auch eine tiefgründige Innerlichkeit", verkündet der in Deutschland schon äußerst beliebte Popkünstler.
Wer hätte gedacht, dass Césars embolada, eine jahrhundertealte, wetteifernde Stegreif-darbietung gerade in der Region Toulouse auf fruchtbaren Boden fallen würde? Hier, im Kernland des alten Okzitaniens und seiner höfischen Sangeskultur entdeckte schon vor zwanzig Jahren ein gewisser Claude Sicre die Parallelen zwischen dem brasilianischen Urvater des Rap und den alten Streitgesängen der Troubadoure, die er mit seinem Partner Ange B. erneuert. Unter dem Namen "Les Fabulous Trobadors" firmierend, propagieren die beiden eine demokratische Pluralität: sie treten zugleich für eine Wiederaufwertung der südfranzösischen Kultur ein, beschäftigen sich parallel dazu aber in ihren Rhymes mit Politik und Klängen der Dritten Welt. Dahinter steht die hoffnungsfrohe Auffassung von einer entscheidenden Rolle der Musik bei der Formung einer neuen Welt: "Gerade in der Musik kündigt sich der große Wandel einer Gesellschaft als allererstes an. Seit dem Aufkommen der Rockmusik strukturiert die Musik den Geist kommender Generationen. Die Musik spricht nicht über Dinge, sie tut sie. Die Musik schafft Ausschlüsse ebenso wie Solidarität", so ihre Über-zeugung. In diesem Kontext steht die einzigartige okzitanisch-brasilianische Verbrüderung, in der die Schuldenproblematik mit minimalen musikalischen Mitteln aufgegriffen wird: drei-sprachige Vocals, Gitarre, Akkordeon und die triangelgetönte Perkussion des brasilianischen Nordostens.
04 - Fernanda Abreu & MV Bill ´ Tudo Vale A Pena ª
Eine ganz andere
Facette des brasilianischen Klangkosmos verkörpern die ehemalige Disco-Queen
von Rio und ein Rapper aus der Favela Cidade de Deus. In den Achtzigern begann
Fernanda Abreu zunächst als Aushängeschild
der erfolgreichen Rockgruppe Blitz, verkörper-te im Anschluss eine zeitlang
die Königin der glitzernden Discomusik von Copacabana. Mit ihrem Album
"Da Lata" schwenkte sie dann Mitte der Neunziger auf den Pfad des
Samba-Funk, der mit Gästen von Carlinhos Brown bis Chico Science knallig
in Szene gesetzt wurde. Für das Drop The Debt-Projekt
trifft sich die international bekannteste Vertreterin der urbanen Pop-Poesie
aus dem wohlhabenden Süden Rios mit einem Kind der Favelas. MV
Bill stammt aus Cidade de Deus, jenem Slum in der Nordzone, dessen
Innenleben kürzlich vom gleichnamigen, erschütternden brasilianischen
Spielfilm beleuchtet wurde. Als "Botschafter der Wahrheit" (= "Mensageiro
Da Verdade", steht für MV) schockierte
der junge Rapper bei einem Festival von Rap-Künstlern der Peripherie Rios,
als er mit einem Gewehr am Gürtel auftrat auch dies ein Bestandteil
der Slum-Realitäten, die sich andererseits als Wiege der reichen Samba-Kultur
auszeichnet. Im Text von "Tudo Vale A Pena"
ist diese Ambivalenz treffend aufgefangen: "Wer hat gesagt, dass das Elend
nicht lächelt, ... wer denkt, dass es in den Favelas keine Schätze
gibt? Alles ist der Mühe wert, deine Seele ist nicht klein, deine Heiligen
sind stark, ich bewundere dein Lächeln, egal, ob Südzone oder Nordzone,
wir brauchen eure Rhythmen." Der Track ist ein Remix der Originalversion
vom "Da Lata"-Album.
05 Thai Stylee: "Was - Ihr wollt Geld?"
Der 1978 in Baden
bei Wien geborene Markus Pigler a.k.a. Thai Stylee
entdeckte schon in jungen Jahren seine Liebe zu politisch gehaltvoller
Musik. Prägende Einflüsse wie Funk, Soul, Reggae, Hip-Hop und nicht
zu vergessen die Volksmusik seiner aus Jugoslawien stammenden Mutter. 1994 bestreitet
er seine ersten Auftritte in Wien und bald erkennt er orientiert am Style
von Gregory Isaacs, Dennis Brown, Shaggy und Bounty Killer - sein Talent zum
´chantenª und ´toastenª. Im Oktober 2000 veröffentlicht
er seinen ersten Song ´Beware ah demª auf der Compilation ´Dancehallfieber
Vol.1ª. Kurz darauf erschien die EP ´The 3 Sightsª der Turntablism-Crew
Waxolutionists, für die er den Track ´Able To Turnª ablieferte
(erster Platz der FM4 Charts). Weitere Kollaborationen, unter anderem mit Total
Chaos, Manuva und Skaraab folgen und finden ihren Niederschlag auf verschiedenen
Maxis und der im Mai 2002 erschienenen Total Chaos LP ´Worte & Beatsª.
Seit Mitte 2001 spielt Thai Stylee mit der
Funk-Reggae Band Riddim Control. Thai Stylees
Beitrag ´Was - Ihr wollt Geld?ª erscheint
als zusätzlicher Track für die Auflagen des Drop
The Debt-Album im deutschsprachigen Raum.
06 - Zêdess ´ Cadeau empoisonné ª
´Die Musik
stellt in Afrika die fünfte Staatsgewalt darª, so die Überzeugung
von Zongo Seydou, genannt Zêdess.
Auf einem Kontinent mit hoher Analphabetenrate setzt der Reggae-Sänger
aus Burkina Faso auf die direkte und allgemein zugängliche Aussage seiner
Texte, in denen er die Laster der Gesellschaft, die Mühle der Bürokratie,
die Folgen der Kolonisation und das finanzielle Desaster weiter Teile der Bevölkerung
anprangert. Auf sehr populäre Art verbindet der Mann, der schon Mitte der
Neunziger als singender Englischlehrer der beliebteste Musiker seines Landes
war, Reggae mit der Folklore aus Burkina und den traditionellen Rhythmen und
Perkussion. Ein Mix, der sowohl Jugendliche als auch Ältere anspricht.
Damit er ein größt-mögliches Auditorium erreichen kann, hat
Zêdess sich in seinen neuen Songs
entschieden, auf Französisch zu singen. Neben dem gesamten frankophonen
Afrika werden seine Verse so auch in der ehemaligen Kolonialmacht verstanden,
denn auch die bleibt vor seiner scharfen Zunge nicht verschont: "Die Probleme
sind überall vergleichbar, auch wenn sie in Afrika natürlich in verschärfter
Form auftreten. Überall ist die Politik abhängig von persönlichen
Interessen, überall wird politisches Handeln von wirtschaftlichem Gerangel
in die Enge getrieben. Überall gibt es einen Bruch zwischen Regierenden
und Regierten. Mit meinen Liedern will ich ausdrücken, dass jeder Einzelne
von uns die Macht hat, Nein zu sagen. Und zusammen können wir die Volksvertreter
zum Nachgeben bringen."
07 - Lenine ´Rosebudª (version inédite)
"Meine Musik
ist die Tochter einer Hure, denn sie kommt aus vielen Ländern", erklärt
Lenine, der nach mittlerweile fünf
Alben für viele Kritiker die Neuentdeckung in der brasilianischen Rockmusik
schlechthin darstellt. Als Cantautor will er sich verstanden wissen, als Song-schreiber,
der seine eigenen Lieder interpretiert, aber mittlerweile auch von allen Stars
der brasilianischen Musik gecovert wird. Unter ihnen sind auch die im Drop
The Debt-Projekt vertretenen Fernanda Abreu und Chico César.
Sein erstes Vorbild war der berühmte Poet aus Pernambuco, Jackson Do Pandeiro,
dessen Rock-Attitüde ihn stark beeindruckte. Von Recife aus führte
er pionierhaft die traditionellen Rhythmen des Nordostens wie den pumpenden
Maracatú in den Clubs von Rio ein und holte sich seine Inspirationen
im Viertel Lapa, seit den Zeiten des großen brasilianischen Komponisten
Villa-Lobos eine Hochburg musikalischer und poetischer Zusammenkünfte.
Dort war es auch, wo Lenine nach vielen
Experimenten in Bands Anfang der Neunziger im Perkussionisten Marcos Suzano
einen kongenialen Partner fand, mit dem er seine spontane, ungeschliffene, und
wie er selbst sagt "dreckige" Art des Musizierens am besten umsetzen
konnte. Pernambucanische Rhythmen, Akustikgitarre, Tamburin und gar body percussion
bilden immer noch den minimalistischen, kreativen Kern von Lenines
radikaler Rohkost, auch wenn er auf seinem letzten Album "Falange Canibal"
mit internationalen Stars wie Ani Di Franco oder Living Colour aufwartet. "Rosebud",
zu finden auf diesem aktuellen Werk, wird hier in einer unplugged gespielten
Ur-Version vorgestellt, ein Track, der mit der Ambivalenz von Schmerz und Geld
(dolores dolares) spielt.
08 - Totó la Momposina ´ Cosas pa pensar ª
Mit ihrem legendären
Album auf Peter Gabriels Label RealWorld im Jahre 1993 wurde die Sängerin
zu einem der ersten Weltmusik-Stars in Europa. In Totos
Musik erneuert sich afro-kolumbianisches Kulturgut auf vielfältigste Weise:
Cumbia-Rhythmen, mittlerweile auch in hiesigen Salsa-Clubs geschätzt,
präsentiert sie in ihrer ursprünglichen perkussiven Form und spürt
allen Einflüssen des großen melting pots der kolumbianischen Musik
nach: von indiani-schen Klängen der Karibik-Küste über die kubanischen
Färbungen der Palenque-Gemeinden bis zu den Hinterlassenschaften deutscher
Einwanderer in den Klängen der Blech-bläser. In der Heimat ist sie
aufgrund ihrer tiefschürfenden Folklore-Recherche so geschätzt, dass
sie von Gabriel Garcia Marquez 1982 als Begleiterin zum Empfang des Literatur-Nobelpreises
auserkoren wurde. Über dem vielschichtigen Trommelensemble mit bombos,
llamador und hembra begleiten zündende Blechbläser die
Forderung nach dem Schuldenerlass.
09 - Tiken Jah Fakoly & Tribo de Jah ´ Baba ª
('ti-ken dscha 'fa-ko-li / tri-'bu dschi 'scha, Song: 'ba-ba)
Reggae von der
Elfenbeinküste hat spätestens seit dem weltweiten Erfolg von Alpha
Blondy einen klangvollen Namen. Dessen Landsmann Tiken
Jah Fakoly schickt sich nun an, in die Fußstapfen des Megastars
zu treten. Als Nachfahre eines legendären Führers des Malinke-Volks
und Sprössling aus der Kaste der Griots, zu deren Aufgabe das Weitertragen
von Geschichte und ihr kritischer Kommentar gehört, füllt Tiken
seine Rolle mit zeitgenössischen Mitteln aus. Schon als Jugendlicher lernt
er den Reggae kennen und gründet mit zwanzig seine erste Band namens Djelys.
1994 wird er mit dem Album "Missiri" zum Sprachrohr der Jugend während
der politischen Wirren nach dem Tode des Autokraten Houphouët Boigny. Mit
"Mangercratie" klagt er 1996 als dringlichste Forderung von einer
afrikanischen Regierung das Recht eines jeden auf Essen ein, ein Schlag ins
Gesicht für alle korrupten Regime. Als er in Westafrika mittlerweile Stadien
füllen kann, beginnt 1998 sein Siegeszug in Paris, wenig später auch
in den Staaten, wo er mit jamaikanischen Reggaemusikern arbeitet. 2000 macht
er sich wieder zum Spokesman der Jugend, die sich mit den zweifelhaften, von
ungleichen Chancen der Kandidaten geprägten Wahlen nicht zufrieden gibt.
Mit seinem neuesten Album "Françafrique" ist Tiken
im Olymp des Reggae angelangt: Produziert in den legendären Tuff Gong Studios
in Kingston fanden sich Sly & Robbie, U Roy oder Anthony B. zum Teamwork
ein. Mit "Baba", dessen Lyrics
in der Sprache Dioula von der bitteren Armut der Landarbeiter in Westafrika
erzählen, weitet der ivorische Sänger die Reggae-Kollaborationen auf
Brasilien aus. Tribo de Jah gelten als die
Protagonisten des Reggae do Brasil, der sich vor allem im Norden des Landes
nicht zuletzt wegen der geographischen Nähe zur Karibik in
immenser Popularität sonnt. Fünf blinde Musiker gründeten den
Tribo im Bundesstaat Maranhão; im
Verlauf einer Dekade spielten sie sich zu enormer Popularität durch Festivals
wie Rock In Rio oder dem jamaikanischen Sunsplash.
10
- Meiway ´Assezª
"Zoblazo"
hieß der Rhythmus, den der ivorische Sänger Meiway
Anfang der Neunziger kreierte und auch wenn man dies etwa
mit "Komm, tanz!" übersetzen kann, beschränkt sich der Popstar
nicht auf fröhliche Partymusik. Nahe Abidjan geboren, stellen sich bei
Frédéric Désiré Ehui die ersten Erfolge schon mit
einer Schulband Ende der Siebziger ein. Bald geht er eigene Wege und gibt sich
passend dazu seinen Künstlernamen. Wie viele seiner Musiker-kollegen der
Elfenbeinküste kommt er in den Achtzigern nach Paris, wo er mit afrikanischen,
algerischen und französischen Künstlern seine Band Défense
DIvoire zusammenstellt, die in der Kapitale zu einem kleinen Geheimtipp
wird. Der entscheidende Durchbruch gelingt 1989 mit dem ersten Album, das Meiway
mit seiner Band Zo Gang einspielt in ganz Westafrika macht ihn der packende
Tanzstil zoblazo auf der Basis traditioneller südivorischer und
ghanaischer Klänge zum Star. In regelmäßiger Folge hat er seitdem
alle zwei Jahre ein Album veröffentlicht und kann sich prominenter Gastauftritte
afrikanischer und karibischer Kollegen versichern. Neben dem Kopf der Zouk-Band
Kassav, Jacob Desvarieux, gesellte sich auf seinem 2000er-Album "Extraterrestre"
auch Manu Dibango zum Line-Up. Und sein Spektrum an stilistischen Einflüssen
hat er in der Dekade seiner internationalen Karriere stetig ausgeweitet: Rhythmen
seines eigenen Volkes, der Appolo, gehören genauso zum Mosaik wie der Highlife
Ghanas, der rhythmisch verzwickte mbalax Senegals oder kubanische Blechblas-Arrangements.
11 - Massilia Sound System ´Osca Sankaraª
Das 1984 als Trio
gegründete Kollektiv stellt das Marseiller Gegenstück zu den Fabulous
Trobadors dar. Wie ihre Toulouser Brüder im Geiste propagiert auch das
Sound System den Respekt vor der Eigenständigkeit des südfranzösischen
Raumes und seiner okzitanischen Sprachen und Kulturen in einem zentralisierten
Frankreich. Auf diese Wurzeln verweisen die Strukturen des alten Wettgesanges
der Troubadoure, die im Umfeld von Raggamuffin und Dub hier neu gewandet sind,
humorvoll kontrapunktiert durch die elegante Leichtigkeit des Chansons. Schon
in frühen Jahren entschloss sich die Posse zur Gründung eines eigenen
Labels namens Roker Promocion, um ihre lokalen Kreationen gesteuert unters Volk
zu bringen, ohne den Kotau vor der Pariser Musikindustrie machen zu müssen.
Nach etlichen Alben, die sich durch einen anarchischen Flirt von jamaikanischen
Riddims mit dem Erbe der Provence auszeichneten, finden Ende der Neunziger gar
südindische Töne in ihre Chansons Eingang. 1999 beteiligt sich der
Mad Professor an ihrer Remix-CD "Marseille London Experience". Mittlerweile
lebt das zum Quintett angewachsene Sound System in einer idyllischen Umgebung
zwischen Olivenbäumen und hat ein Netzwerk für junge Künstler
der Region aufgebaut. Auf ihrem aktuellen Werk "Occitanista" kreuzen
sich die Wege des okzitanischen Raggas mit den Gesängen der guineanischen
Griotte Hadja Kouyaté und der Rockgruppe Nação Zumbi aus
Recife/Brasilien. Ein weiterer Schritt in Richtung einer Vielvölkermusik
mit politischem und sozialem Bewusstsein, die das Sound System von jeher angestrebt
hat. Als Beitrag zu Drop The Debt haben
sie um Ausschnitte einer Rede von Thomas Sankara herum eine chansoneske Punknummer
gebaut. Sankara war durch einen Militärputsch 1983 in Obervolta an die
Macht gekommen. Mit einer gewaltigen sozialrevolutionären Umgestaltung
des als Burkina Faso (= Land der integren Menschen) neu benannten Staates zielte
er auf die Förderung der ländlichen Bevölkerung ab, hatte Umwelt-schutz
und Maßnahmen gegen Korruption und Staatsverschuldung im Visier. Bei Funktionären
und Gewerkschaften regte sich rasch Widerstand gegen die als zu harsch empfundenen
Reformen Sankaras. 1987 wurde er Mordopfer eines erneuten Putsches. Seine damals
innovativen Ideen kursieren noch heute in Studentenkreisen.
12- Africa South ´The Third World Cries Everydayª
Ein einmaliges
Gipfeltreffen von Ausnahmevokalisten aus dem Süden des schwarzen Kontinents,
initiiert vom Südafrikaner Steve Dyer,
der seit zwei Jahrzehnten eine pan-afrikanische Überzeugung lebt. 1982
kam der klassisch studierte Gitarrist nach Botswana, wo er unter anderem mit
dem Posaunist Jonas Gwangwa die Band Shakawe gründete. Wenig später,
mittlerweile auf Sax und Flöte umgestiegen, mischte er in der Musikszene
Zimbabwes mit, an der Seite von Letta Mbulu etwa in der Buwa Show, einem Musical,
das die aktuelle politische Situation Südafrikas fokussierte. Ebenfalls
in Zimbabwe rief er seine Band Southern Freeway ins Leben, die für den
Soundtrack des ersten zimbabwesischen Films "Jit" verant-wortlich
zeichnete. 1992 kehrte er in die Heimat zurück, tat sich in der Folge als
gefragter Produzent für Zimbabwes Legende Oliver Mtukudzi (siehe 17) hervor
und wurde als musical director für das Klassik-Pop-Projekt Soweto String
Quartet verpflichtet. Seit einigen Jahren steht Dyer
immer wieder im Zentrum politischer Aktionen, so etwa im Rahmen einer AIDS-Radiokampagne
für das Gesundheitsministerium oder in Sachen Landreform. Sein ehrgeiz-igstes
musikalisches Projekt stellt ohne Zweifel die Band Mahube dar, die sich in Deutschland
1997 beim "Out of Africa"-Festival präsentierte und Musiker aus
der Republik Südafrika, Malawi und Zimbabwe zusammenführt. Unter anderem
aus dem "Mahube"-Kreis, aber auch aus seiner aktuellen Band, mit der
er 2002 das traditionell gewandte Album "Son Of The Soil" einspielte,
setzen sich die Sänger von Africa South
zusammen. Jabu Khanyile, Kopf der Jazzband
Bayete, ist genauso mit von der Partie wie Suthukazi
Arosi, die in kraftvoll-tribaler Art die Kultur ihres Volkes Xhosa
weiterträgt. Unter den Chorstimmen befinden sich weiterhin Phinda
Mtya, als Darstellerin von Rafiki im Musical "The Lion King"
zu bewundern, oder mit Khanyo Maphumulo
und Bongani Masuku renommierte Backgroundvokalisten
für den südafrikanischen Reggae-Star Lucky Dube und Jazzlegende Hugh
Masekela. Die kraftvolle Hymne "The Third World
Cries Everyday" ist eine echte Rarität, denn mitterweile
haben sich Africa South aufgelöst.
13 - Faya Tess & Lokua Kanza ´Banaª
Wiederum ein spannendes
Meeting zweier Musikwelten, diesmal aus der Demokratischen Republik Kongo.
Faya Tess gehört zu den großen Damen der kongolesischen
Rumba einer plakativen zentralafrikanischen Popmusik, die sich seit den
Fünfzigern entwickelte, als heimische Künstler die Klänge Kubas
begeistert aufgriffen und auf ihre Instrumente über-trugen. Rumba und Soukouss
waren das Ergebnis und förderten solche konkurrierende Stars wie Franco
und das Ehepaar Tabu Ley & Mbilia Bel zutage. In den späten Achtzigern
holte Ley die Vokalistin Faya Tess in seine
Band Afrisa, und auf einer Tour durch Ostafrika machte sie der Diva Bel so heftige
Konkurrenz, dass diese wenig später ausstieg. Besonders mit dem Album "Keba"
hat Tess dann später ihren festen Platz
in der Rumba und karibisch beeinflus-sten Afro-Zouk-Szene des Kongo etabliert.
Der smarte Songschmied Lokua Kanza dagegen
ist das Aushänge-schild der zeitgenössischen kongolesischen Musik,
die sich einerseits stark am europäischen Pop orientiert, neuerdings aber
auch wieder verstärkt die Tradition ländlicher Rituale und Zeremonien
mit einbezieht. Neben seinen Solo-Alben ist Kanza als
Produzent, Arrangeur und Songwriter einer der gefragtesten Afrikaner überhaupt:
so zum Beispiel für Landsmann Papa Wemba oder für das letzte Album
von Miriam Makeba. In Deutschland kennt man ihn nicht zuletzt durch Peter Maffays
Bühnenshow "Begegnungen". Im Duett "Bana"
machen sich in den eleganten Mustern der Akustikgitarre und in der Melodie unschwer
Elemente des kubanischen Son bemerkbar.
14 - El Hadj NDiaye ´ Boor-yi ª
Die Oberherrschaft
von Youssou NDour und seinem knackigen, rasanten Tanzstil namens Mbalax
bekommt derzeit im Senegal kräftige Konkurrenz. Immer mehr westafrikanische
Sänger greifen zur Gitarre und zeigen mit Folk einen möglichen Ausweg
aus der Stagnation des Afro-Pop: "Was im Senegal immer heißt, dass
du eine Botschaft haben musst. Das Publikum erwartet von einem Gitarristen,
dass er auf die aktuellen Ereignisse eingeht und Mut zuspricht, über Verhütung
und Aids singt oder über ein momentan sehr dringliches Problem", so
erklärt etwa Cheikhou Coulibaly vom Duo Pape & Cheikh. Der wichtigste
unter den west-afrikanischen Gitarrenpoeten ist derzeit El
Hadj NDiaye, der auch politisch eine Ausnahme-stellung einnimmt.
Verantwortlich für die Kultur in der Nichtregierungsorganisation ENDA holt
NDiaye in den Texten seiner Muttersprache Wolof weit aus: auf
mittlerweile fünf Alben wird das Geschehen in der Bürgerkriegsregion
Casamance ebenso in Songs gekleidet wie die Situation der Tuareg in Mali oder
die stets präsente Korruption im politischen Tagesgeschäft, mal in
eher traditionellem Kontext, aber auch zu handfesten Rock-Energien. Doch auch
in schlichten Liebesliedern brilliert seine kernige und zugleich verletzlich
vibrierende Stimme. Dass er sich am Drop the Debt-Projekt
beteiligt, ist für ihn als tatkräftigen Kämpfer gegen den verbreiteten
"Afro-Pessimismus" Ehrensache. "Boor-yi"
ist ein eindringlicher Appell über kreisender, insistierender
Gitarre und vorwärtstreibender Percussion. NDiaye
zitiert in seinem Beitrag Thomas Sankara, den 1987 ermordeten Reformer
des jungen Burkina Faso, der schon in den Achtzigern für den Schuldenerlass
eintrat.
15 - Tarace Boulba & Ablaye Mbaye ´Argent trop cherª
Die Négresses
Vertes, Mano Negra, Urban Sax und Les Portugaises Ensablées: allesamt
unver-zichtbare Namen einer französischen Szene, die in den letzten fünfzehn
Jahren ein alternatives Gegengewicht zum Mainstream etabliert hat. Was hierzulande
wenig bekannt ist: Den größten und einzigartigsten Tummelplatz dieser
untergründigen Energien bildet Tarace Boulba,
die 1993 von Ex-Mitgliedern der Négresses Vertes den Zündfunken
erhielt. Alles an diesem Kollektiv ist außergewöhnlich: die Größe
(mittlerweile rund 300 Musiker), ihre Auftrittsorte (Dorffeste, Kran-kenhäuser,
psychiatrische Kliniken) und vor allem ihre basis-demokratische Arbeit. Die
äußert sich in musikalischen Ausbildungskursen, von allen Mitgliedern
nutzbaren Proberäumen und Studios, dem "rotierenden Prinzip"
auf der Bühne, und ihrem Engagement in sozialen Projekten. Ihr Sound gründet
sich auf den Chapman-Stick und eine satte Blechblas-Sektion - eine Big Band
(im wahrsten Sinne des Wortes!), die einen ungehobelten Worldfunk präsentiert
und jederzeit offen für neue Einflüsse ist. So tritt für den
hier vertretenen Track etwa der Senegalese Ablaye Mbaye
in ihren Kreis. Mbaye ist einer
der jungen aufstrebenden Künstler, die auf Jololi, dem Label vonYoussou
NDour in Dakar veröffentlichen. Durch seinen Kontakt zu NDour
konnte er schon mit dreizehn Jahren seine erste Cassette veröffentlichen
und trat später an seiner Seite im berühmten Thiossane-Club auf. In
seinen Texten geht er auf zwingende afrikanische Themen ein: Religion, Armut,
Emigration und die Werte afrikanischer Kulturen. Seine erste Begegnung mit französischer
Musik schlug sich in der Formation Yakar nieder, einer Kollaboration mit Jazzfunk-Musikern
aus Paris.
16 - Soledad Bravo ´Gracias a la vidaª
Schon als Kind
kam die in Spanien Geborene nach Venezuela, wo sie 1967 ihre Gesangskar-riere
startete. Von Anfang an integrierte sie traditionelles und populäres Liedgut
aus dem gesamten mittel- und südamerikanischen Raum in ihr Repertoire und
nahm mit dieser Palette drei legendäre Alben zwischen 1968 und 71 auf.
Lieder des Andengitarristen Atahualpa Yupanqui, der chilenischen Cantautora
Violeta Parra oder des brasilianischen Poeten Vinicius de Moraes siedeln hier
gleichberechtigt nebeneinander. In den späten Siebzigern und frühen
Achtzigern weitet sie ihre Karriere auf Europa aus, wo sie unter anderem mit
dem Flamenco-Gitarristen Manolo Sanlucar arbeitet. Wenig später erschließt
Soledad Bravo für sich einen weiteren
Zweig lateinamerikanischer Musik, die Salsa, und nimmt mit der New Yorker Latin-Größe
Willie Colon als Produzenten ein feuriges, karibisches Album auf. Bis heute
ist die künstlerische Ausstrahlung der Bravo
ungebrochen, verewigt auf mehr als dreissig Alben und in vielen Gipfeltreffen
mit der Prominenz der Latino-Musik: Gilberto Gil, Silvio Rodriguez, Paquito
DRivera. Sie gilt als wandlungsfähigste lateinamerikanische Sängerin,
die sich in langsamen Bolero-Nummern genauso zuhause fühlt wie im argentinischen
Tango oder kubanischen Stilen erst vor kurzem nahm sie eine hochgeschätzte
Hommage an Kubas Liedermacher Pablo Milanés auf. Für das Drop
the Debt-Projekt hören wir sie auf einem Live-Mitschnitt des
All Time-Klassikers "Gracias a la Vida"
aus der Feder von Violeta Parra, der auch immer schon Paradestück für
Mercedes Sosa gewesen ist.
17 - Oliver Mtukudzi ´Murimi munhuª
Welcher Musiker kann schon von sich behaupten, ein eigenes Genre sei nach ihm benannt? "Tuku Music" nennt man in Zimbabwe zu Ehren des Erfinders Oliver Mtukudzi den zünden-den Mix aus Riffs des Daumenklaviers, Zulu-Rhythmen, mbaqanga-Chören der Townships und Elementen des jit, Zimbabwes Gitarrenpop. Zu Beginn seiner Karriere brachte er den Rebellen im Befreiungskampf Rhodesiens aufrührerische Verse in den Busch. Doch auch im unabhäng-igen Zimbabwe transportierte er in seiner Musik weiterhin brisante Sozialkritik, die - geschickt umschrieben durch Sprichwörter und Verhaltensregeln seiner Shona-Vorfahren - niemals plakativ und belehrend wirkt. So verpackt er Themen wie den Missbrauch von Traditionen, AIDS oder Habgier in swingende Afropop-Perlen. Über die Landesgrenzen hinaus erspielte sich "Tuku" mit seiner Band The Black Spirits einen exzellenten Ruf als Popkünstler der moralisch-en Integrität und wirkte auch in Filmen mit. Mitte der Neunziger kam sein Durchbruch in Europa, als er extensiv in der Alten Welt tourte, teils mit eigener Gruppe, teils mit dem Projekt Mahube. Auch der AIDS-Tod vieler seiner Bandmitglieder innerhalb des Jahres 1998 konnte Oliver Mtukudzis unermüdlichen Einsatz nicht stoppen. Nach sage und schreibe 40 Platten hat der Poet mit der Reibeisenstimme seine Synthese aus traditioneller Musik der Shona, Ndebele und Zulu mit westlicher Popsong-Schmiedekunst zur Perfektion gebracht. Selbst eine Bonnie Raitt gehört zu seiner Fangemeinde. Dass seine mahnende Stimme auch im Zimbabwe des Jahres 2003 unverzichtbar ist, zeigen die jüngsten politischen Ereignisse, die durch blutige Auseinandersetzungen um die Beschlagnahmungen der Ländereien und den Wahlbetrug eines zunehmend diktatorischen Mugabe geprägt sind.
Die erste Release-Party von Drop The Debt - STREICHT DIE SCHULDEN! hat Ende Januar auf dem Weltsozialforum in Porto Alegre stattgefunden. Im Juni 2003 werden die NGOs dann auf dem G8-Gipfel in Evian-les-Bains Druck auf die Wohlstandsländer ausüben und die Songs dieser CD werden sie bei ihren öffentlichen Aktionen begleiten.
Weitere Informationen und Hintergründe gibt es im CD-Booklet und auf www.erlassjahr.de
Text und Interviews: Stefan Franzen, freier Musikjournalist (downtoearth@t-online.de)
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